Felicitas von Lovenberg ausgezeichnet
Unter zahlreichen prominenten Gästen und im Beisein von Jens Beutel, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg Universität Mainz, und Walter Schuhmacher, Staatssekretär im Kulturministerium, konnte Dr. Michael Rumpf, Präsident der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz, den Preis überreichen. Die renommierte Hildegard-von-Bingen-Auszeichnung ist der einzige Kulturpreis dieser Art, den eine zahnmedizinische Berufsorganisation vergibt.
Ein bisschen stolz sei er schon, dass der Preis in Mainz vergeben werde, bekannte Oberbürgermeister Jens Beutel und nannte von Lovenberg eine „Mittlerin zwischen Literatur und Gesellschaft“. Eine Suchende sei sie, im positiven Sinne, die Literatur auf eine erfrischende und leichte Art vermittle und ihre Meinung vertrete, ohne dabei zu bevormunden.
Auf die Bildung als notwendiger Eckpfeiler einer Kultur verwies Rumpf und stellte dabei die Literatur als grundlegendes Element heraus. Literatur, so Rumpf, stelle die Sehnsüchte und die Wünsche einer Gesellschaft dar und reflektiere sie.
Dafür, dass in den Medien die Zeit für die intensivere Bearbeitung von gesellschaftsrelevante Themen wohl nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden zu sein scheint, für diese kritische Anmerkung fand sich im Redebeitrag von Prof. Dr. Krausch ein exponierter Platz. In diesem Zusammenhang wies er auf die besondere Verantwortung von Medien und Wissenschaft hin, die den beiden Disziplinen und Berufen in der Gesellschaft zukommen würde.
In seiner Laudatio würdigte der Publizist und Chefredakteur des Rheinland-Pfälzischen Zahnärzteblattes , Helmut Ahrens, die studierte Historikerin und gelernte Journalistin (auch) für ihre Arbeit als Literaturkritikern. „Von Lovenberg ist Vorkosterin von Köstlichkeiten. Sie ist mitreißend, weil sie uns zum Lesen verführen möchte. Ihre Kritiken, ihre Rezensionen beinhalten das dauerhafte Angebot der Teilhabe: Versuch es selbst, schau hin, hör zu, schlag auf.“
Autor im Zentrum
Ganz besonders hob Ahrens von Lovenbergs Liebe zur englischen Literatur und die unprätentiöse und uneitle Art hervor, die ihren Umgang mit Publizisten aller Art auszeichne. Es sei der Autor, nicht der Kritiker, der im Zentrum ihrer Arbeit stehe, wie von Lovenberg auch selbst einmal bekannte. Gerade dies, dass sie sich vom Literaturbetrieb so wenig mache, hebe sie heraus.
Die Preisträgerin freute sich in ihrer Dankeserwiderung ganz besonders darüber, dass sowohl das Kuratorium als auch Helmut Ahrens als Laudator die enge Verbundenheit zu Land, Literatur und Menschen in Großbritannien, wo sie einige prägende Jahre verbracht hatte und wohin sie immer noch eine große Nähe verspürt, fest- und herausstellten. „Ich fühle mich in der englischen Literatur zu Hause – mehr als in der deutschen“, verriet die Gewürdigte. In England mache man keinen Unterschied zwischen unterhaltsamer und ernsthafter Literatur, sondern nur zwischen gut und schlecht geschriebenen Büchern, so von Lovenberg.