Treff im Kölner Zahnärztehaus
Unter der Leitung von Dr. Christoph Lassak, Vorstandsberater für Kieferorthopädie der KZBV, beschäftigte sich die Tagung mit der Entwicklung der Fallzahlen in den Jahren 2011 und 2012. Dabei übte die Tagung Kritik an der Begutachtungspraxis der Krankenkassen. Etwa 400 000 Neubehandlungsfällen ständen nur etwa 50 000 Gutachten gegenüber. Dies bedeute eine Gutachtenquote von lediglich 12,5 Prozent. Für eine ausreichende Qualitätskontrolle sei jedoch eine höhere Anzahl an Begutachtungen wünschenswert.
Der Gutachterleitfaden der KZBV wurde vorgestellt und traf auf große Zustimmung der Teilnehmer. Insbesondere begrüßten die Gutachter, dass sie nun außer dem Leitfaden keinen Vertrag und keine Richtlinie gesondert „in die Hand“ nehmen müssten.
Die Indikationsgruppen
Die Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Gutachterwesen sowie die Informationsbroschüre der KZBV zur Einstufung in die kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) auf Grundlage der Broschüre der KZV Niedersachsen wurden intensiv diskutiert.
Die Themen der Obergutachtertagung vom Vorabend sowie die Fragen der Landesreferenten beschäftigten die Teilnehmer ferner. Der Austausch der Erfahrungen ergab zahlreiche Anregungen und Erkenntnisse für die Arbeit in den jeweiligen Landes-KZVen.
Danach wurde über die Qualität der Gutachten gesprochen. Die KZV-Vertreter stellten die von ihnen getroffenen Maßnahmen zu Sicherstellung der Qualität des Gutachterverfahrens vor. Hier standen die Begutachtungsbegleitblätter, die in mittlerweile vielen KZV-Bereichen zur Anwendung kommen, im Fokus. Diese seien in der Regel auch für die Beurteilung der Gutachtenqualität sehr hilfreich. In einigen KZVen seien im Internet sogenannte Web-Rooms eingerichtet worden, in denen sich die Gutachter in einem geschützten Bereich zu allgemeinen Themen unter Beachtung des Datenschutzes austauschen können. Gesprochen wurde auch über Gutachterschulungen, die in fast allen KZVen stattfinden. Gleichzeitig bestehen aber Nachwuchssorgen, denn die zu bestellenden Gutachter müssen kollegial sein und auch fachlich akzeptiert werden.
Vielfacher Konsens
Zum Abschluss sorgten die Teilnehmer der Veranstaltung mit einer Vielzahl von Fragen für eine lebhafte Diskussion. In den Fachfragen konnten überwiegend Konsentierungen erzielt werden. Die Teilnehmer zeigten sich mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Tagung sehr zufrieden.
KZBV/Gey