„Rise Above Foundation“ auf den Philippinen

Einheiten in Eigenregie

Heftarchiv Gesellschaft
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Ein Großteil der philippinischen Bevölkerung hat keinen Zugang zu zahnärztlicher oder zu ärztlicher Therapie. Die christliche, dänische Organisation „Rise Above Foundation“ lädt ein- bis zweimal im Jahr Mediziner aus aller Welt ein, ihr Können für einen guten Zweck einzusetzen. Zwei Zahnärzte aus Deutschland waren dabei. Ein Einsatzbericht.

Die Geschichte der Philippinen ist bewegt und maßgeblich durch ihre spanische und ihre amerikanische Kolonialvergangenheit geprägt. Dabei etablierten die US-Amerikaner ein politisches System nach dem Vorbild ihres eigenen Landes. Der große Einfluss ihrer (Ess-)Kultur ist heute noch an dem omnipräsenten Fast Food zu erkennen. Dieses und Süßigkeiten verbreiten sich leider schneller als die zahnärztliche Versorgung und Aufklärung, so dass Zahnärzte vor Ort oft gezwungen sind, 6-Jahr-Molaren im Kindesalter zu extrahieren. Viele Patienten ungleich welchen Alters werden dabei zum ersten Mal in ihrem Leben zahnärztlich betreut. Der Sitz der Organisation „Rise Above Foundation“ ist in Cebu City, der größten Hafenstadt der Philippinen. Diese liegt auf der gleichnamigen Insel, rund drei Flugstunden von Kuala Lumpur entfernt. Der Kontakt zur dänisch- und englischsprachigen Organisation lässt sich direkt durch eine persönliche Anfrage per E-Mail herstellen. Ansprechpartner sind dabei Elisabet und ihr Ehemann Flemming Hansen. Zusammen mit anderen Europäern, Amerikanern und Philippinos leben sie seit Jahren in Cebu City und koordinieren die Hilfsprojekte des Vereins.

Einer der kontinuierlich vor Ort arbeitenden Helfer ist ein philippinischer Tüftler, der in Eigenregie aus einem Kompressor, vielen Schläuchen, Plastikflaschen und Werkzeugkoffern transportable, mit Druckluft betriebene zahnärztliche Einheiten gebaut hat. Pro Einheit/Werkzeugkasten gibt es auch einen portablen Sauger. Den Patienten können somit Füllungstherapien, einfache Osteotomien und Extraktionstherapien angeboten werden. Die zahnärztliche Ausstattung der Organisation ist gut. Es existiert ein ausreichender Fundus an Instrumenten und Füllungsmaterialien. Je nach Bedarf können Zahnärzte den Bestand nach vorheriger Klärung mit der Organisation aufstocken.

Patienten assistieren mit

Tatkräftige Unterstützung erhalten die Teilnehmer eines Einsatzes durch zwei philip- pinische Brüder, die von einer dänischen Dentalhygienikerin in der Prophylaxe geschult wurden und mit anpacken, wo sie nur können. Zusätzliche Assistenten und Dolmetscher werden am Morgen eines jeden Behandlungstages aus den anwesenden philippinischen Patienten und ihren Begleitern rekrutiert. Gegen Ende des Behandlungstages werden die fleißigen Helfer ebenfalls zahnärztlich saniert. Die Einsatzorte eines dentalen Einsatzes wechseln alle drei bis fünf Tage, so dass man ein wenig Land und Leute kennenlernen kann. Üblicherweise dauert ein Hilfsprojekt zwei bis drei Wochen. Es stellt für jeden Teilnehmer eine unvergleichliche, zu empfehlende Erfahrung dar.

Dr. med. dent. Anne-Marie KaczmarekZahnarztpraxis Dr. KaczmarekStorkow (Mark)

Dr. med. dent. Christoph RöthUniversitätsklinikum HeidelbergKlinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

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