Hacker verschlüsseln Patientendaten von 400 Zahnarztpraxen
"Das hatte verheerende Auswirkungen auf unsere Praxis", zitiert das Nachrichtenportal CNN Privatzahnarzt Paul Levine. Drei Tage lang musste den Patienten abgesagt werden, weil die Praxis keinen Zugriff auf die digitalen Röntgenaufnahmen und sonstige Patientendaten hatte, berichte Levine.
Der Angriff erfolgte gezielt auf Dienstleister
Wie mehrere Medien übereinstimmend melden, erfolgte der Angriff offensichtlich gezielt auf zwei in Wisconsin ansässigen Unternehmen, die Zahnarztpraxen Dienstleistungen zur Aufbewahrung und Sicherung ihrer Patientenakten anbieten. Nachdem es den Hackern gelungen war, am Wochenende des 24. und 25 Augusts Rechner der beiden Firmen mit einer Verschlüsselungssoftware ("Ransomware") zu infizieren, hatten die Praxen am folgenden Montagmorgen plötzlich keinen Zugriff mehr auf die Patientendaten. Stattdessen wurden sie mit einer Lösegeldforderung konfrontiert.
Berichten verschiedener US-Nachrichtenportale zufolge hatten die Unternehmen daraufhin ein Lösegeld bezahlt, um die Daten ihrer Kunden wieder lesbar zu machen. Die Unternehmen bestätigten diese Information jedoch nicht. Für die betroffenen Praxen ist der Schaden in jedem Fall immens: Allein die Wiederherstellung der Daten mit einer Entschlüsselungssoftware dauerte Tage.
Ransomware - in den USA zunehmend ein Problem
Ransomware ist in den USA zu einem immer größeren Problem für Unternehmen und andere Organisationen geworden, heißt es übereinstimmend. So gab es Anfang dieses Jahres eine Vielzahl vom Ransomware-Angriffen auf lokale und regionale Regierungsinstitutionen und Krankenhäuser. Auch Cloud-Daten- und Sicherungsdienste sind ein beliebtes Ziel von Cyberkriminellen. Im Februar und Juli wurden zwei große US-Dienstleister Opfer von Ransomware-Angriffen, die Kunden die Internet-Sicherung von (Abrechnungs-)Daten anbieten.