„Sie hat unheimlich viel bewegt!“
„Dr. Imke Kaschke hat in den vergangenen Jahrzehnten unheimlich viel bewegt, um die gesundheitliche Versorgung und vor allen Dingen die Selbstbestimmtheit von Menschen mit Behinderung zu stärken“, sagte Dr. Konrad Hohlfeld, Vorstandsvorsitzender des Vereins für Zahnhygiene (VfZ) bei der Preisverleihung am 25. September in Berlin. Die Ehrung fand im Rahmen einer Party zum Tag der Zahngesundheit 2019 statt.
Ein Dank für den unermüdlichen Einsatz
Dr. Christian Rath, Geschäftsführer des VfZ, fügte hinzu: „Mit der Tholuck-Medaille möchten wir ihr für ihren unermüdlichen Einsatz danken.“
„Ich freue mich sehr darüber, diesen Preis auch im Namen all jener Mitstreiter entgegenzunehmen, die sich seit Jahren für Menschen mit Behinderungen einsetzen“, sagte Kaschke, die seit zehn Jahren bundesweite Leiterin des Bereichs Gesundheit der Sportorganisation Special Olympics Deutschland ist. Davor arbeitete sie unter anderem als Oberärztin in der Abteilung Zahnerhaltung am Zentrum für Zahnmedizin der Charité Berlin, wo sie von 1992 bis 2008 die zahnärztliche Sondersprechstunde für Patienten mit Behinderungen leitete. Kaschke ist zweite Vorsitzende der AG Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung oder besonderem medizinischen Unterstützungsbedarf (AG ZMB) in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (DGZMK).
Dass sie die Tholuck-Medaille am Tag der Zahngesundheit erhalte, empfinde sie als sehr passend, erklärte die Gesundheitswissenschaftlerin: „Im vergangenen Jahr widmete sich der Aktionstag der Mundgesundheit von Menschen mit Behinderung. Und obwohl die zahnmedizinische Versorgung für diese Patienten in den vergangenen Jahren besser geworden ist, gibt es noch viel Luft nach oben. Anlässe wie der Tag der Zahngesundheit sind ein wichtiger Appell an die Gesundheitspolitik, ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Fürsorgepflicht für Menschen mit Behinderung noch stärkerwahrzunehmen.“ Kaschke teilte mit, dass sie ihr Preisgeld für das Gesundheitsprogramm von Special Olympics Deutschland spenden werde.
Die Preistträgerin studierte von 1980 bis 1985 Zahnmedizin an der Charité Berlin, wo sie 1997 Oberärztin in der Abteilung Zahnerhaltung am Zentrum für Zahnmedizin wurde. Von 1992 bis 2008 bot sie dort die zahnärztliche Sondersprechstunde für Patienten mit Behinderungen an. Seit 2009 leitet die gebürtige Berlinerin den Bereich Medizin und Gesundheit der Special Olympics Deutschland. Ziel der Sportorganisation ist, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen. Zurzeit bereitet die Organisation die Special Olympics Weltspiele 2023 in Berlin vor.
Eine Pionierin auf ihrem Gebiet
Wer die Tholuck-Medaille erhält, entscheidet jedes Jahr eine Jury aus ehemaligen Preisträgern. Die Ehrung ist mit 1.500 Euro dotiert. „Seit 1973 ehren wir mit der Tholuck-Medaille Menschen, die sich in besonderer Weise für die Zahngesundheit eingesetzt haben“, sagt Rath. „Als Pionierin auf dem Gebiet der Zahnheilkunde für Menschen mit Behinderungen erfüllt Frau Dr. Imke Kaschke diese Voraussetzung in besonderem Maße.“