Interessante Trends auf der IDS – Endodontie

„Digitendo“ verändert das Teamplay

Christian Ehrensberger
Nach einem spürbaren Innovationsschub für die klassische Wurzelkanalaufbereitung folgt jetzt der Ausbau der digitalen Unterstützung für die endodontische Behandlung. Dies zielt auf eine größere Erfolgssicherheit und bereichert auch das Teamplay von Generalist und Spezialist. Welche aktuellen Trends jetzt in die eigene Praxis einfließen sollten, lässt sich auf der Internationalen Dental-Schau 2019 (IDS) beurteilen.

Die Endodontie steckt voller Überraschungen, die Röntgenkontrollaufnahme wird oft mit Spannung erwartet – ebenso wie später die Langzeitergebnisse. Selbst ausgesprochene Experten weisen darauf hin, dass es hier eine 150-prozentige Sicherheit nicht gibt. Erfolge oder Misserfolge zeigen sich mitunter wider Erwarten [Simka, 2018]. 

In der Laienpresse werden die Erfolgsquoten zuweilen immer noch als eher unsicher dargestellt (beispielsweise 50–95 Prozent [Albrecht, 2016]). In der Fachwelt dagegen ergab eine differenzierte Betrachtung deutlich höhere Werte (unter Ausschöpfung von Primärbehandlung, nicht-chirurgischer und chirurgischer Revisionsbehandlung bis zu 99 Prozent [www.gak-stuttgart.de]).

Größeres Feld für Generalisten, mehr Sicherheit für Spezialisten

Auf den Internationalen Dental-Schauen der vergangenen Jahre haben wir verschiedene Innovationen vorgestellt bekommen, die entscheidend zu einer höheren Erfolgssicherheit und teilweise auch zu einer schnelleren Behandlung beigetragen haben. Je nach der klinischen Situation kann der Behandler heute wählen, ob er beispielsweise klassisch mit einer Sequenz von mehreren Feilen aufbereitet oder ob er eine Ein-Feilen-Behandlung bevorzugt. Die Entscheidung ist eng verknüpft mit der Bewegungscharakteristik – kontinuierlich oder reziprok.

Die aufgeführten Innovationen eröffnen dem Generalisten tendenziell eher die Option, eine endodontische Behandlung selbst vorzunehmen. Der spezialisierte Endodontologe wiederum gewinnt für die schwierigen Fälle eine höhere Erfolgssicherheit. Mit digitaler Unterstützung zeichnen sich jetzt neue Horizonte ab.

Hoher Grad an Arbeitsteilung, differenziertere Geschäftsmodelle

Dank endodontischer Software rückt eine stringente Behandlungsplanung inklusive Wahl aller Feilen und Obturatoren bis hin zur geführten Aufbereitung (ähnlich wie mit einer Bohrschablone in der Implantologie) in den Bereich des Möglichen. Der Generalist kann diese Planung auch an Spezialisten outsourcen und die Durchführung wieder in die eigene Hand nehmen. Die digitalen Tools erlauben ein arbeitsteiligeres Arbeiten und gegebenenfalls neue Geschäftsmodelle – zu erleben auf der IDS, 12.–16. März 2019 in Köln.

Christian Ehrensberger
Dr. Kaschny PR GmbH

Literaturliste

Simka, A: Wenn der Endodontologe zum Dirigenten wird. Endodontie Journal 2018(4);3

Albrecht, J: Wie finde ich meinen Zahnarzt? FAS 2016(16);65

http://www.gak-stuttgart.de/files/downloads/kurzberichte/gak_210_kurzbericht.pdf (Zugriff am 14.12.2018

Dr. Christian Ehrensberger

Wissenschaftliche Leitung, Redaktion bei Dr. Kaschny PR GmbH

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