Assoziiert ja, bei der Therapie vielleicht
Die Forscher fragten sich, ob Bluthochdruck bei Parodontitispatienten häufiger vorkommt als bei parodontal Gesunden. Weiterhin wollten sie wissen, ob die Assoziation linear ist – im Sinne von: Je schwerer die Parodontitis, desto schlimmer auch der Bluthochdruck. Zudem untersuchten sie, ob eine Parodontaltherapie den Bluthochdruck verändern kann.
Dazu werteten sie 46 internationale Studien aus, die bis Dezember 2018 veröffentlicht wurden. Einbezogen wurden alle Studien mit Personen über 16 Jahren, die eine aggressive und/oder eine chronische Parodontitis haben oder hatten, außerdem Studien mit Probanden mit einem systolischen Blutdruck von 140 mm Hg oder höher und einem diastolischen Blutdruck von 90 mm Hg oder höher, oder die Blutdruckmedikamente einnahmen.
Ergebnis
Im Ergebnis war die Diagnose einer mittleren und einer schweren Parodontitis mit Bluthochdruck assoziiert. Die prospektiven Studien in der Metaanalyse zeigten, dass das Vorhandensein einer Parodontitis die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Bluthochdruck erhöht. Der mittlere systolische und der mittlere diastolische Blutdruck waren bei den Parodontitispatienten höher als bei den parodontal Gesunden.
Allerdings konnten nur fünf von zwölf interventionellen Studien eine Reduzierung des Bluthochdrucks nach Parodontaltherapie nachweisen. Die Frage, ob eine Parodontitistherapie den Bluthochdruck senken kann, konnte (als ein sekundärer Endpunkt) in der vorliegenden Studie nicht schlüssig beantwortet werden. Hier bedarf es weiterer Forschung. Dr. Kerstin Albrecht
Quelle:
Eva Muñoz Aguilera, Jean Suvan, Jacopo Buti, Marta Czesnikiewicz-Guzik, Aline Barbosa Ribeiro, Marco Orlandi, Tomasz J Guzik, Aroon D Hingorani, Jose Nart, Francesco D’Aiuto: „Periodontitis is associated with hypertension: a systematic review and meta-analysis“; Cardiovascular Research, Volume 116, Issue 1, 1 January 2020, Pages 28–39, doi.org/10.1093/cvr/cvz201