Paro-Kampagne

BZÄK kooperiert mit Diabetologen

Durch gemeinsame Aufklärung wollen die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen (BVND) Patientinnen und Patienten über die beiden Volkskrankheiten Diabetes und Parodontitis informieren. Damit sollen besonders die Menschen erreicht werden, die aufgrund ihrer Vorerkrankungen höheren Risiken ausgesetzt sind.

Rund 8,5 Millionen Menschen sind an Diabetes mellitus erkrankt, 35 Millionen Menschen haben eine Parodontitis, 10 Millionen davon mit schwerem Verlauf. Was viele nicht wissen: Es gibt erhebliche Wechselwirkungen zwischen den beiden Erkrankungen.

Denn: Menschen mit Diabetes können ein dreifach erhöhtes Risiko für eine Parodontitis haben. Etwa 75 Prozent aller Diabetiker leiden unter Entzündungen an der Mundschleimhaut, davon ist ein Drittel von einer schweren Parodontitis betroffen. Diese Zusammenhänge sind noch zu wenig bekannt – und Grund genug, gezielt zusammenzuarbeiten, um gemeinsam durch mehr Aufklärung die Gesamtgesundheit der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Getreu dem Motto „an jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch“ sollen die Wechselwirkungen von Diabetes und Parodontitis in den Fokus rücken.

Die BZÄK hat ihre Aufklärungskampagne bereits im März gestartet. Bislang waren die Symptome und Risikofaktoren einer Parodontitis Schwerpunkt der Kommunikation. Doch Parodontitis geht weit über den Mund hinaus. Deswegen werden nun die Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Diabetes gepusht.

Mitmachen in der Praxis ausdrücklich erwünscht

Für Zahnarztpraxen und diabetologische und Hausarzt-Praxen werden Plakate, Motive für die Bildschirme im Wartezimmer sowie Bildmotive und Textmaterial für Social Media seit dem 30. August kostenlos im Downloadbereich von paro-check.de bereitgestellt.

So erhalten Patienten in der diabetologischen Praxis den Verweis auf die Zahnarztpraxis, Parodontitis-Patienten werden in der Zahnarztpraxis auf Diabetes aufmerksam.

Um effizient zu bleiben, konzentriert sich die Aufklärungskampagne ansonsten auf digitale Kanäle. Die Bildsprache stellt das gemeinsame Handeln der beiden Facharztgruppen in den Fokus, erklärt die BZÄK – zum Beispiel mit der gegenseitigen Botschaft „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist heilbar“.

Die Kooperation zwischen BZÄK und BVND läuft bis Ende Dezember 2022. Ergänzend begleitet wird die Aufklärung durch aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den Medien.

Die BZÄK ruft dazu auf, die Kampagne zu unterstützen. Denn je verbreiteter die Botschaften und Motive, desto erfolgreicher die Aufklärungskampagne! 

Statements zur Kooperation

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Bundeszahnärztekammer, denn 75 Prozent aller Menschen mit Diabetes leiden unter Entzündungen an der Mundschleimhaut. Ein Drittel davon hat eine schwere Parodontitis. Viele Menschen kennen diese Zusammenhänge nicht und deshalb ist es wichtig, gemeinsam durch mehr Aufklärung die Gesamtgesundheit unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern“, so Dr. med. Nikolaus Scheper, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Niedergelassenen Diabetologen (BVND).

„Während sich einige Risikofaktoren einer Parodontitis gut beeinflussen lassen, zum Beispiel durch Mundhygiene oder Rauchverzicht, gibt es andere Faktoren, die nicht oder nur schwer beeinflussbar sind, beispielsweise bestehende Grunderkrankungen“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Umso wichtiger seien hier die entsprechenden Behandlungen durch die Fachärztinnen und Fachärzte der Zahnmedizin und Diabetologie. „Diabetes und Parodontitis sind Systemerkrankungen und gehen über Organ- und Fachgrenzen hinaus. Umso wichtiger ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz. Menschen mit Diabetes sollten ihre Zahnärzte darüber informieren und regelmäßig zur Vorsorge gehen. Denn je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto besser für die Behandlung.“

 Die Infomaterialien stehen hier zum Download bereit:

https://paro-check.de/download/

Melden Sie sich hier zum zm-Newsletter des Magazins an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Heft-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm Online-Newsletter und zm starter-Newsletter.