Studie der American Dental Association

US-Zahnärzte haben nach Corona Angstzustände und Depressionen

nl/ck
ZahnärztInnen und DentalhygienikerInnen arbeiteten auch in den USA während der Pandemie durchgehend an vorderster Front. Auch sie hatten mit Angstzuständen und Depressionen zu kämpfen, insbesondere während der Spitzenzeiten der Übertragung. Dennoch fielen die Raten deutlich geringer aus als bei der Allgemeinbevölkerung. Das zeigt eine Studie der American Dental Association (ADA).

Ziel war, die Auswirkungen von COVID-19 auf das zahnärztliche Personal zu verstehen. An der Studie von Juni 2020 bis Juni 2021 nahmen 8.902 Beschäftigte des zahnärztlichen Gesundheitswesens teil, die monatlich anonym, webbasiert befragt wurden. Insgesamt 17,7 Prozent der Zahnärzte und DH klagten über Angstsymptome, 10,7 Prozent über Depressionssymptome und 8,3 Prozent über beide Symptomgruppen. Die Angstsymptome erreichten im November 2020 ihren Höhepunkt, im Dezember 2020 waren die Depressionssymptome am höchsten. In der Allgemeinbevölkerung hatten in dieser Zeit hingegen zeitweise mehr als 40 Prozent Angstzustände und Depressionen. 

Die DH hatten zu jedem Zeitpunkt höhere Raten

Die DH hatten zu jedem Zeitpunkt höhere Raten von Depressionssymptomen als ZahnärztInnen. So wurden im Dezember 2020 von 10 Prozent der Zahnärzte und 17 Prozent der DH Depressionen gemeldet, bevor sie im Mai 2021 bei beiden Berufsgruppen auf etwa 8 Prozent zurückgingen. Über Angstsymptome berichteten im November 2020 ganze 17 Prozent der Zahnärzte und 28 Prozent der DH; sie sanken im Mai 2021 bei beiden Berufsgruppen auf etwa 12 Prozent.


Bei einigen gingen die Angstsymptome nach der COVID-Impfung zurück. So litten 20,6 Prozent der nicht geimpften zahnmedizinischen Fachkräfte, die sich impfen lassen wollten, unter Angstzuständen, verglichen mit 14,1 Prozent bei denjenigen, die vollständig geimpft waren.

„Interessanterweise meldete das zahnärztliche Personal geringere Raten von Angst- und Depressionssymptomen als die Allgemeinheit, obwohl es an vorderster Front steht und während der Pandemie die Mundgesundheitspflege übernimmt“, sagt Autorin Stacey Dershewitz, J.D., Psy.D., außerordentliche Professorin für klinische Psychologie und Leiterin der Center Clinic am George Washington University Professional Psychology Program. „Angesichts der anhaltenden Pandemie ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Mitarbeitenden des zahnärztlichen Gesundheitswesens ihre Fähigkeit weiterentwickeln, Anzeichen und Symptome psychischer Erkrankungen bei sich selbst und ihren Kollegen zu erkennen und zu behandeln [...].“



„Als Angehörige des zahnärztlichen Berufsstandes müssen wir uns als Angehörige der Gesundheitsberufe für unsere eigene Gesundheit und unser eigenes Wohlbefinden einsetzen, um andere optimal betreuen zu können“, ergänzt Studienautorin Mia Geisinger, D.D.S., Professorin und Leiterin des Fortbildungsprogramms für Parodontologie an der University of Alabama at Birmingham School of Dentistry. 

Eldrigde LA, Estrich CG, Gurenlian JG et al.: U.S. dental health care workers’ mental health during the COVID-19 pandemic.J Am Dent Assoc. 2022 Aug 01; 153 (8):740–749. https://doi.org/10.1016/j.adaj.2022.02.011

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