FVDZ-Protestaktion in Köln

„Das Maß ist voll! – Zähne zeigen!“

Nach dem Protest im Mai „auf Schalke“ fand heute die nächste Großdemonstration der Zahnärztinnen und Zahnärzte statt. Dieses Mal in Köln und erneut auf Initiative des FVDZ. Der Zulauf war groß – die Wut auch.

Wieder waren mehrere hundert Zahnärztinnen, Zahnärzte und ZFAs dem Aufruf des FVDZ gefolgt, um gemeinsam gegen die Gesundheitspolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und der Ampel-Regierung zu protestieren. Dem Motto der Demo „Das Maß ist voll – Zähne zeigen!“ verliehen die Demonstrierenden mit Trillerpfeifen und roten Karten Nachdruck. Es wurde laut zu Füßen des Kölner Doms.

Sparpolitik nicht widerspruchslos hinnehmen

„Wir müssen gemeinsam ein Signal in Richtung Politik senden, der es in nur 1,5 Jahren gelungen ist, uns einen Riesen-Scherbenhaufen zu hinterlassen“, sagte Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), der ebenfalls dem Aufruf des FVDZ nach Köln gefolgt war. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) gefährde durch die Budgetierung die Finanzierung der Praxen und damit die flächendeckende zahnmedizinische Versorgung. „Die fatalen Folgen dieses Gesetzes werden den Patientinnen und Patienten über Jahre schaden. Wollen wir das widerspruchslos hinnehmen oder hier und heute ein Zeichen gegen diese Sparpolitik setzen?“, rief der KZBV-Chef und erntete dafür lautstarke Zustimmung von den Demonstrierenden.

Der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Prof. Dr. Christoph Benz, nahm die Deckelung des Budgets für die Parodontitis-Strecke in den Blick: „Wir haben viel Zeit investiert, um eine Parostrecke zu konzipieren, die funktioniert. Und was macht der Minister? Er dreht nach einem Drittel der dafür nötigen finanziellen Mittel den Hahn zu!“ Durch die gedeckelten Parodontitis-Leistungen würden in den nächsten Jahren immense Folgekosten entstehen, die dem Gesundheitswesen sonst erspart geblieben wären.

„Wenn man uns nicht hört, müssen wir lauter werden!“

„Lieber Herr Lauterbach“, sagte Sylvia Gabel, Referatsleiterin Zahnmedizinische Fachangestellte beim Verband Medizinischer Fachberufe (VmF), „wir haben uns gefreut, dass die Parodontitis-Therapie so gefördert wurde und sind mehr als enttäuscht, dass sie nach so kurzer Zeit so zusammengestrichen wurde.“

Dr. Ralf Hausweiler, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein, schwor die Anwesenden auf den gemeinsamen Protest ein: „Wir als Zahnärzteschaft zeigen Zähne! Wir sind laut! Wir zeigen Zusammenhalt! Wenn diese Stimme aber nicht gehört wird wie dieser Tage im Bundesgesundheitsministerium in Berlin, dann müssen wir lauter und schriller werden und Zähne zeigen!“

Andreas Kruschwitz, Vorsitzender des Vorstandes der KZV Nordrhein, brachte seine Kritik so auf den Punkt: „Durch den Kahlschlag, den diese Regierung bei den Leistungen betreibt, werden die Versicherten um den Gegenwert für ihre Beiträge betrogen. Das Leistungsversprechen wird nicht eingelöst, aber trotzdem dürfen die Versicherten in Kürze höhere Beiträge zahlen. Das ist unlauter!“

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