When I'm Sixty-Four ...
Die Demografie ist ebenso unerbittlich wie eindeutig. In Deutschland wird es in den nächsten Jahrzehnten immer mehr ältere und hochbetagte Menschen geben. Auf diesen Wandel werden wir als Gesellschaft uns einstellen müssen. Das betrifft natürlich insbesondere die medizinische Versorgung. Der Zahnmedizin kommt dabei eine besondere Rolle zu. Die gute Nachricht: Es werden immer mehr ältere Menschen ihre eigenen Zähne besitzen. Das bedeutet speziell angepasste Präventionsmodelle. Ohnehin wird es eine Vielzahl individuell zugeschnittener Behandlungswege geben müssen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen alter Menschen gerecht werden zu können. Das stellt natürlich in Zukunft besondere Anforderungen an die Praxen. Seniorengerechte Praxen rücken damit in den Fokus. In unserer zweiteiligen Fortbildungsreihe zur Alterszahnmedizin geben wir in dieser Ausgabe zunächst einen Ausblick auf die Zukunft. Dann beschäftigen wir uns mit der Prävention und der Parodontitistherapie im höheren Lebensalter und bei Pflegebedarf sowie mit dem Thema Wurzelkaries im Alter.
Die Zeiten, in denen Zahnärztinnen und Zahnärzte stillschweigend alles geschluckt haben, was ihnen die Politik vorgesetzt hat, scheinen langsam wieder vorbei. Dazu hat sich zu viel Wut und Frust über die Politik der Bundesregierung aufgestaut. Unter dem Motto „Das Maß ist voll! – Zähne zeigen!“ kamen deshalb am 14. Juni mehrere hundert Zahnärztinnen, Zahnärzte und ZFA zu einer Großdemonstration am Kölner Dom zusammen. Gemeinsam zeigten sie der Gesundheitspolitik der Ampel-Regierung die Rote Karte. Wir berichten von der Protestaktion am Rhein.
Auf Sturm stehen auch die Zeichen bei den Zahntechnikern, nachdem der Gesundheitsausschuss des Bundestages einen Unionsantrag, der eine systematisch höhere Vergütung und somit eine Änderung der gesetzlichen Vergütungsregulierung gefordert hatte, abgelehnt hat. Wir zeigen die Stellungnahmen der einzelnen Fraktionen.
Bekanntlich sind Zahnärztinnen und Zahnärzte nicht gerade üppig im Deutschen Bundestag vertreten – anders als ihre ärztlichen Kolleginnen und Kollegen. Demnächst ist es einer mehr. Nach der Sommerpause rückt der Zahnarzt Christian Bartelt für einen zurückgetretenen Kollegen ins Parlament nach. In der sitzungsfreien Zeit will Bartelt in seiner Praxis in Spantekow (Mecklenburg-Vorpommern) weiterhin am Stuhl stehen. Was er sonst noch vorhat, erfahren Sie in unserem Interview.
Außerdem richten wir den Blick nach Sachsen. Dort gehört die Förderung der Zahn- und Mundgesundheit von Kindern ab dem 1. August verbindlich zum Bildungsauftrag der Kitas. Eine entsprechende Ergänzung wurde im Rahmen der jüngsten Novellierung ins Kita-Gesetz des Freistaats aufgenommen. Ganz einfach war dies nicht, seitens der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege des Freistaates Sachsen (LAGZ Sachsen) war eine Menge Vorarbeit für den Erfolg nötig.
Darüber hinaus haben wir in dieser Ausgabe eine „Gründer-Geschichte“ der besonderen Art. Wir stellen eine Zahnärztin vor, die zur Ordensfrau wurde und heute beides miteinander verbindet. Im oberpfälzischen Auerbach leitet sie in direkter Nähe zu ihrem Kloster eine Zahnarztpraxis, wo weitere Ordensschwestern mitarbeiten. Lesen Sie, wie sie Kloster- und Praxisalltag miteinander verbindet.
Familienangehörige arbeiten häufig in Praxen mit. Wenn dies im Rahmen einer Anstellung geschieht, sollte man die Steuer- und Sozialabgaben im Blick haben. Unsere Experten erklären, worauf dabei zu achten ist.
Ein thematisch sehr vielfältiges Heft wartet also auf Sie. Viel Spaß bei der Lektüre!
Sascha Rudat
Chefredakteur