Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV

„Wir brauchen Resilienz und Vertrauen!“

Heftarchiv Politik
pr
Standespolitischer Jahresauftakt der Zahnärzteschaft: Prominente Gäste aus Politik, Wissenschaft und Verbänden kamen zum Neujahrsempfang von BZÄK und KZBV nach Berlin. Die Redner positionierten sich eindeutig gegen Rechtsextremismus.

Es bedarf einer guten Portion Resilienz und Vertrauen, gegen die gefühlt wöchentlichen bis täglichen neuen Krisen und Hiobsbotschaften anzuarbeiten“, sagte der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Prof. Dr. Christoph Benz, zur Begrüßung zahlreicher Gäste aus Politik, Wissenschaft, Medien und Fachverbänden beim Auftakt des diesjährigen Neujahrsempfangs der Zahnärzteschaft am 30. Januar. BZÄK und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hatten diesmal in eine neue Location eingeladen: das Naturkundemuseum in Berlin.

Benz verbreitete dennoch Zuversicht: Er verwies auf die Präventionserfolge des Berufsstands. Und hob gleichzeitig Problembereiche heraus, die den Berufsstand aktuell tangieren. So etwa das Thema der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Die vom Bundesgesundheitsministerium angekündigte Regulierung zur wirksamen Kontrolle von Fremdkapital und -besitz in der Gesundheitsversorgung müsse dringlich angegangen werden. Gleichzeitig bedürfe es einer nachhaltigen Stärkung der zahnärztlichen Niederlassung durch die Politik. Diese müsse wieder attraktiv und zukunftsfit gemacht werden, gerade auch im ländlichen Raum: „Die inhabergeführte Zahnarztpraxis ist der Nukleus der Patientenversorgung, sie müssen wir für die Zukunft stärken.“

Die stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen), MdB, unterstrich: Die Präventionsleistungen der Zahnärzteschaft seien so stark, dass die kurative Zahnmedizin weniger geworden sei. Auch über das Thema PAR-Behandlung müsse man reden, erklärte sie. „Wir sind bereit für Argumente, um gemeinsame Lösungen zu finden,“ sagte sie.

Der Vorsitzende des Vorstands der KZBV, Martin Hendges, erklärte, gerade der zahnärztliche Leistungsbereich habe unter Beweis gestellt, dass sich Investitionen in Prävention lohnen. Umso unverständlicher sei es aus seiner Sicht, dass die Politik die Mittel für die wirksame neue Parodontitisbehandlungsstrecke rigoros kürze. „Das ist nicht nur kurzsichtige Sparpolitik! Das ist unverantwortlich im Sinne der Patientenversorgung!“, sagte Hendges. Eindringlich forderte er von der Politik, die Parodontitistherapie müsse angesichts der alarmierenden Versorgungssituation sofort aus der Budgetierung herausgenommen werden.

Der Abend klang aus mit viel Gelegenheit zu fachlichen Hintergrundgesprächen und zum Networking, vor allem auch mit den zahlreichen Abgeordneten des Bundestags, die zu dem Empfang gekommen waren. Eindringlich warben die Redner für Vertrauen in die Demokratie und stellten sich gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.

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