Modern Times
Mal ehrlich, wer von Ihnen, der nicht gerade Kinder im Pubertätsalter hat, hat sich schon ernsthaft mit TikTok beschäftigt? Wenn Sie Social-Media-affin sind, möglicherweise eher noch mit Instagram. Die Video-Plattform TikTok, die als chinesisches Unternehmen in westlichen Demokratien nicht gerade als unumstritten gilt, erfreut sich bei Heranwachsenden größter Beliebtheit und dient häufig als einer der wichtigsten Informationskanäle. Das kann man jetzt kulturpessimistisch als den Untergang des Abendlandes betrachten, ist aber einfach Realität. Aber was liegt dann näher, als sich dieser Plattform zu bedienen, wenn man genau diese Zielgruppe junger Menschen erreichen möchte? Und dann auch noch auf die Unterstützung von Influencerinnen und Influencern zurückzugreifen, die eine riesige Anzahl Follower haben.
Eben diesen Ansatz verfolgt die laufende Kampagne für die ZFA-Ausbildung der Bundeszahnärztekammer und der Landeszahnärztekammern. Dass es sich dabei nicht um irgendeinen Pillepalle-Kram handelt, zeigt die sehr durchdachte Strategie der Agentur, die die Kampagne betreut. So hat die Influencerin Johanna Einhorn, die aktuell zum Einsatz kommt, sage und schreibe rund zwei Millionen (!) Follower. Von solch einer Reichweite in der relevanten Zielgruppe bei vergleichsweise überschaubarem finanziellem Aufwand kann man in anderen Medien nur träumen. Aber damit nicht genug: Da die Mütter bei der Ausbildungsplatzwahl junger Menschen immer noch eine zentrale Rolle spielen, werden jene parallel bei Facebook ins Visier genommen. Da tummeln sich dann die „Älteren“. Mehr über die aktuelle Kampagne erfahren Sie in unserer Titelgeschichte.
Wenn Ihnen das noch nicht neumodisch genug war, empfehle ich Ihnen die Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz, genauer gesagt Generativer KI wie sie bei ChatGPT, Copilot, Gemini oder Perplexity.AI zum Einsatz kommt. Falls Sie jetzt sagen, wozu soll ich mich als Zahnärztin oder Zahnarzt mit diesem Zeug befassen, kann ich nur antworten: Weil Sie gar nicht drumherum kommen werden. Wir als Journalisten sowieso nicht. KI gibt es ja nun schon länger, aber was seit Kurzem mithilfe von Sprache möglich ist (Large Language Models), kann einen schon wiederum sprachlos machen. Mithilfe einiger kurzer Angaben sich von einer KI ein ziemlich ansehnliches Video erstellen zu lassen, kein Problem. Das ist Ihnen zu verspielt? Dann etwas praxisnäher: In dieser Ausgabe berichten wir darüber, dass ChatGPT 4.0 die zahnärztlichen Approbationsprüfungen in den USA und in Großbritannien bestanden hat. Noch Fragen? Was derzeit passiert, ist eine ähnliche, alle Lebensbereiche umfassende Revolution wie die Einführung des Internets. Es mag derzeit wie ein Hype erscheinen, aber es geht nicht mehr weg. Großer Unterschied zum Start des Internets: die rasende Geschwindigkeit. Damit Schritt zu halten, wird wahrscheinlich die größte Herausforderung. Je eher Sie sich also damit befassen, umso besser.
Damit es hinsichtlich moderner Technik etwas handfester wird, setzen wir in dieser Ausgabe unsere Reihe zum Thema 3-D-Druck fort. Dabei beschäftigen wir uns mit den Materialien für die additiven Fertigungsverfahren. Um die Übersicht über die vielfältigen Materialoptionen zu behalten, werden fundierte Kenntnisse über deren Eigenschaften und Indikationsoptionen immer wichtiger. Unsere Experten klären Sie über die werkstoffkundlichen Aspekte der additiv zu verarbeitenden Materialien und Verfahren umfassend auf.
Im Hier und Jetzt sind wir dann mit unseren Steuertipps, die auf die aktuelle Gesetzgebung, sprich die im Wachstumschancengesetz und Kreditzweitmarktförderungsgesetz enthaltenen steuerrechtlichen Änderungen blicken.
Viel Spaß bei der Lektüre
Sascha Rudat
Chefredakteur