Wandel zum Gesamtanbieter, Wachstum durch Kooperationen
Dass sich Straumann intensiv mit dem Nichtpremium-Segment befasst, ist seit der Übernahme von Neodent und Medentika klar. Dieser Bereich wächst deutlich schneller als der Premium-Markt. Zwei von drei Implantaten, die derzeit gesetzt werden, stammen aus dem Nichtpremium-Segment. Als „one of the weapons we have“, bezeichnete Gadola Neodent, deren Produkte nun in 56 Ländern weltweit verfügbar seien. Zudem hat die Straumann-Gruppe ihre Beteiligung am französischen Implantathersteller Anthogyr von 30 Prozent auf 100 Prozent aufgestockt und den Anteil an seinem deutschen Partner Medentika von 51 Prozent auf 91 Prozent erhöht.
IDS Innovationen
Als eine Straumann-originäre Innovation stellte Frank Hemm, Head of Marketing & Education, das BLX-Implantat vor. Es ist für alle Behandlungsprotokolle geeignet – von der sofortigen bis zur herkömmlichen Platzierung und Belastung, entsprechend der Vorgabe des Zahnarztes. Es wurde entwickelt, um die Primärstabilität in allen Knochenklassen zu optimieren, die restaurativen Prozesse zu vereinfachen und vorhersagbare Ergebnisse auch in komplexen Fällen zu erzielen. BLX ist zusammen mit einem vereinfachten, vielseitigen Prothetikportfolio in einer Vielzahl von Durchmessern und Längen erhältlich. Das Besondere: Mit dem 3,75-Durchmesser-BLX-Implantat lassen sich alle Indikationen abdecken. Gastredner Dr. Eirik Aasland Salvesen, Universität Bergen, Norwegen, zeigte sich begeistert von der BLX-Linie und hob vor allem die Vorhersagbarkeit und Effizienz der Sofortbehandlung hervor. Mit Straumann VeloDril lanciert das Unternehmen gleichzeitig mit BLX ein innovatives Bohrsystem, dessen Hauptvorteile eine reduzierte Wärmeentwicklung, hohe Bohrstabilität und Zeitersparnis sind.
Keramik-Implantate
Das neue Straumann SNOW Keramikimplantat ist das erste zweiteilige verschraubte Zahnimplantat, das vollständig metall- und kunststofffrei ist und ergänzt die Palette der Straumann PURE Soft Tissue-Level Keramikimplantate. Zusammen mit ihrem Partner Z-Systems, dort wurde das Implantat entwickelt, bietet die Gruppe nun das breiteste Spektrum keramischer Implantate.
Einstieg in die Aligner-Technologie
Seit der letzten IDS hat die Gruppe mit der Übernahme von ClearCorrect ihre Aktivitäten in das Feld der Kieferorthopädie ausgeweitet. ClearCorrect mit Sitz in Texas/USA entwickelt und produziert hochwertige, einfach anzuwendende Zahnschienen, die transparent, herausnehmbar, komfortabel und preisgünstig sind. Sie werden zur Behandlung von kleineren bis mittleren Fehlstellungen eingesetzt. Zielgruppe sind Allgemeinzahnärzte. Die Popularität wächst rasant, wie Peter Zihla, Head of Digital Business Unit, unterstrich. Die Zahl der Fälle stieg 2018 um 61 Prozent, was vor allem auf die USA zurückzuführen ist. Die Gruppe hat ClearCorrect Anfang des Jahres erfolgreich in Brasilien eingeführt und lanciert das System nun in Europa mit einem neuen, frischen Markenauftritt. ClearCorrect wird von einem Telemonitoring-Dienst mit Smartphone-Technologie und künstlicher Intelligenz unterstützt, der von Dental Monitoring – einem Partner der Gruppe – bereitgestellt wird.
Präventive Zahnmedizin
2018 begann Straumann, ein Portfolio innovativer Produkte in drei europäischen Ländern – darunter Deutschland – zu testen, um in die präventive Zahnmedizin einzusteigen. Dazu zählen die digitale Diagnostik zur Erkennung von Karies im Frühstadium, Biomaterialien zur Remineralisierung und Regeneration des Zahnschmelzes, Produkte zur Erkennung und Behandlung von Parodontitis und Periimplantitis, digitale und In-vitro-Diagnostik zur Erkennung von Periimplantitis und Entzündungen, zudem wirksame nicht-invasive Behandlungen, einschließlich Reinigung, Biofilmentfernung, entzündungshemmende und regenerative Produkte und Lösungen.
Die Straumann Group präsentiert auf der IDS ein ganzes Bündel an Innovationen. Das Spektrum reicht von dem neuen BLX-Implantat über ein zweiteiliges Keramik-Implantat, dem Einstieg in die Aligner-Technologie bis hin zu neuen Ansätzen in der präventiven Zahnheilkunde. Ein Teil der Innovationen ist auf Kooperationen und Zukäufe zurückzuführen, wie CEO Marco Gadola in seinem Strategie-Update verdeutlichte.