100 Jahre Lambarene

ck/dpa
Gesellschaft
Das Urwaldkrankenhaus in Lambarene hat den Arzt Albert Schweitzer weltberühmt gemacht. Der Philosoph und Friedensnobelpreisträger aus dem Elsass ist vor 100 Jahren nach Afrika aufgebrochen.

Der Gelehrte brach vor 100 Jahren mit seiner Ehefrau Helene nach Lambarene in Zentralafrika auf. Das Paar bestieg am 21. März 1913, einem Karfreitag, einen Zug nach Bordeaux. Ihr Ziel am Ogowe-Fluss - im heutigen Gabun - erreichten sie mehr als drei Wochen später. Die Kunde von der Ankunft des Missionsarztes verbreitete sich rasend schnell, so dass die Kranken Schweitzers Wohnhaus belagerten. Sein medizinisches Material war noch nicht angekommen, der Urwaldarzt musste improvisieren. 

Wahrhaft ist der Mensch, wenn er allem Leben hilft

Der Elsässer hatte klare Leitmotive. Eine lautet: "Wahrhaft ethisch ist der Mensch nur, wenn er der Nötigung gehorcht, allem Leben, dem er beistehen kann, zu helfen, und sich scheut, irgendetwas Lebendigem Schaden zuzufügen." Schweitzer lebte diesen Anspruch. 

Sein erster Konsultationsraum war ein ehemaliger Hühnerstall. Malaria, Lepra und Schlafkrankheit gehörten zu den häufigsten Krankheiten. Heute arbeiten insgesamt 270 Angestellte und acht Ärzte in dem Urwaldkrankenhaus. "Die Abteilungen für Geburt- und Kinderpflege sind gerade renoviert worden", sagt Françoise Dieudonné von der Internationalen Stiftung Albert Schweitzer. Als nächstes soll die gesamte elektrische Anlage des Krankenhauses erneuert werden. "Das Tropenklima ist eine schwere Belastung für die Bausubstanz." 

In Deutschland und in der Schweiz ist Schweitzer heute noch bekannt, in seiner elsässischen Heimat natürlich auch. Doch sein Ruf reicht viel weiter. In den USA und Japan hat der Friedensnobelpreisträger die Menschen wegen seines Engagements gegen die Atombombe geprägt. 

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