Ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland

14 Prozent aller Anerkennungen entfallen auf Ärzte

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Politik
Wie das Statistische Bundesamt meldet, stieg die Zahl der positiv beschiedenen Anerkennungsverfahren 2023 im Vergleich zu 2022 um 25 Prozent. Medizinische Gesundheitsberufe werden weiterhin am häufigsten anerkannt.

Damit war der Zuwachs deutlich größer als im Vorjahr (+11 Prozent). Im Vergleich zum Jahr 2016 (26.200 anerkannte Abschlüsse), in dem das Statistische Bundesamt erstmals die Anerkennungen umfassend erfasste, hat sich die Zahl der anerkannten Berufsabschlüsse mehr als verdoppelt. Insgesamt 58 Prozent der positiv beschiedenen Anträge wurden von Frauen und 42 Prozent von Männern gestellt.

25 Prozent mehr Anerkennungen als im Vorjahr

Wie bereits in den Vorjahren kamen 2023 gut zwei Drittel (45.000/ 69 Prozent) aller anerkannten ausländischen Berufsqualifikationen aus dem Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Anerkennungen hier um 27 Prozent.

Damit entfielen mehr als die Hälfte (36.700/ 56 Prozent) aller Anerkennungen ausländischer Berufsabschlüsse auf die Berufe Pflegefachmann-/frau und dessen Vorgängerberufe Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in und Altenpfleger/in (27.300/ 42 Prozent) sowie Arzt/Ärztin im Rahmen der Approbationserteilung (9.500/ 14 Prozent).

Auch 1.632 Zahnärztinnen und Zahnärzte stellen einen Antrag

Zur Approbationserteilung stellten auch 1.632 Zahnärztinnen und Zahnärzte einen Antrag, 1.230 von ihnen kamen aus Drittländern, 1.197 erhielten schließlich einen positiven Bescheid. Außerdem stellten jeweils 6 Fachzahnärzte für Kieferorthopädie und für Oralchirurgie einen Antrag auf Anerkennung ihrer Abschlüsse, je drei mit Erfolg.

Mit einem größeren Abstand folgten Anerkennungen der Berufe Ingenieur/-in (3.200/ 5 Prozent ), Lehrer/in (2.300/ 4 Prozent) und mit einem Anteil von jeweils 3 Prozent Erzieher/-in und Physiotherapeut/-in (je 1.700).

Die meisten Anerkennungen kommen aus der Türkei

Dabei wurden in der Türkei erworbene Berufsqualifikationen mit 10 Prozent aller Fälle am häufigsten anerkannt. Auf den Plätzen 2 bis 4 lagen mit jeweils 7 Prozent die Ausbildungsstaaten Bosnien und Herzegowina und Philippinen (4 500), gefolgt von Tunesien. Auch Anerkennungen aus Syrien und Indien sowie aus der Ukraine (3.000 Anerkennungen) waren weiterhin stark vertreten.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 deutschlandweit 81.700 Anerkennungsverfahren bearbeitet, von denen 67.500 auch beschieden wurden. Darunter waren 3 Prozent negativ beschiedene Fälle, in denen die Berufsqualifikation nicht anerkannt wurde. Auf das im Jahr 2020 mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingeführte beschleunigte Fachkräfteverfahren waren 7 Prozent aller beschiedenen Anerkennungen zurückzuführen. 62.100 Anträge wurden 2023 neu gestellt, das waren 26 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Angaben entstammen den amtlichen Datenerhebungen auf Grundlage der Berufsqualifikationsfeststellungsgesetze (BQFG) des Bundes und der Länder. Diese Gesetze regeln die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, deren Referenzberufe in Deutschland dem Bundesrecht oder dem jeweiligen Landesrecht unterliegen.

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