Ärzte wollen Vape-Epidemie stoppen
Ein BMA-Bericht zeigt einen extremen Anstieg der Nutzung von E-Zigaretten: Während 2014 laut Befragung nur 1,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren im Vereinigten Königreich Vapes nutzten, stieg der Wert bis 2024 kontinuierlich an und liegt aktuell bei 7,6 Prozent. Einer der dominierenden Faktoren, die laut Bericht den beobachteten Anstieg ermöglichen, ist die weit verbreitete Verfügbarkeit von Einweg-Vapes.
„Industrie zielt offensichtlich auf Kinder ab“
„Es ist nicht zu leugnen, dass wir in einer Vaping-Epidemie leben. Der Konsum ist in den vergangenen zehn Jahren enorm gestiegen: Aktuell konsumiert einer von zehn Erwachsenen Vapes“, kommentiert Prof. David Strain, Vorsitzender des BMA-Wissenschaftsausschusses die Ergebnisse. Weitaus besorgniserregender sei jedoch die Zunahme junger Menschen, die vapen. Es dürfe nicht länger zugelassen werden, so Strain, dass die Industrie so offensichtlich auf Kinder abzielt, indem sie die Vapes mit Farben, Aromen und Marken bewerben. Diese Produkte könnten zu Nikotinsucht und potenziellen weiteren gesundheitlichen Schäden führen. Gleichzeitig sei die massenhafte Nutzung von Einweg-Vapes eine Katastrophe für die Umwelt. Laut BMA landen allein in Großbritannien jede Sekunde zwei Vapes im Müll.
Diese Maßnahmen sollen Vaping zurückdrängen
Jetzt legt der Ärzte-Berufsverband eine Reihe von Maßnahmen vor, die aus seiner Sicht erforderlich sind, um den Trend des zunehmenden Vapens einzudämmen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sowie bei denen, die noch nie geraucht haben. Das sind:
Verbot des kommerziellen Verkaufs aller Einweg-Vapes mit der Begründung, dass sie unverhältnismäßig und schädlich von Kindern und Jugendlichen verwendet werden und sich nachteilig auf die Umwelt auswirken.
Verbot aller Vape-Aromen außer der Geschmacksrichtung Tabak.
Ein Verbot der Verwendung von Bildern, Farben und Brandings sowohl für die Verpackung als auch für das Vape-Gerät, ähnlich den aktuellen Beschränkungen für Zigaretten. Auch sollen alle Einschränkungen für Werbung und Marketing übernommen werden, die für Tabakprodukte gelten.
Vapes sollen hinter der Theke aufbewahrt werden und nicht in Geschäften und Einzelhandelsgeschäften ausgestellt werden.
Staatliche Aufklärungskampagnen für die Öffentlichkeit über die Gefahren von Vapes, um deren Attraktivität zu verringern, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.
Verschärfung der Vorschriften und Beschränkungen für verwandte Nikotinprodukte, wie zum Beispiel Nikotinbeutel, um deren Verfügbarkeit und Vermarktung an Kinder und Jugendliche zu verhindern. Dazu gehören Altersbeschränkungen, neutrale Verpackungen, klare Informationen zum Produktinhalt und eingeschränkte Verkaufsstellen.
Während die BMA anerkennt, dass Vapes ein nützliches Instrument sein können, um einigen Menschen zu helfen, mit dem Rauchen von Zigaretten aufzuhören, bieten sie eher eine weniger gefährliche als eine risikofreie Alternative, da die World Health Foundation sie als schädlich eingestuft hat. Vapen kann zu Nikotinsucht führen, wobei Nikotin das Potenzial hat, gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck und ein erhöhtes COPD-Risiko zu verursachen. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass einige E-Zigaretten andere schädliche Substanzen wie Blei enthalten.
Dr. Penelope Toff, Vorsitzende des BMA-Ausschusses für öffentliche Gesundheitsmedizin, fordert die Mitglieder der neue britischen Regierung nun zum Handeln auf: „Die vergangene Regierung hat erhebliche Fortschritte gemacht, indem sie einen Gesetzentwurf vorgelegt hat, der ein Verbot von Einweg-Vapes und Pläne zur Regulierung von Aromen und Marketing enthält. Die neue Regierung muss jetzt dafür sorgen, dass diese Maßnahmen in die Gesetzgebung einfließen – und sie tut gut daran, noch weiter zu gehen.“