Gemeinsame Erklärung mit der Ärzte- und Apothekerschaft

Arzneimittel-Engpässe: Niedersächsische Zahnärzte fordern Maßnahmen vom Bund

sth
Politik
Lieferengpässe beschädigen das Vertrauen in die Versorgung, warnt die KZV Niedersachsen zusammen mit der Ärzte- und Apothekerschaft im Bundesland. Die Politik müsse schnell handeln.

Vor einer weiteren Verschlechterung der Arzneimittelversorgung in Niedersachsen warnten die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN) und der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) gestern in Hannover.

Die drei Organisationen seien „im Streben nach einer Stärkung des Produktionsstandortes Deutschland und damit auch gegen den Versorgungsmangel vereint“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Sie appellieren an die Politik, Lieferketten zu stabilisieren, Forschung und Entwicklung zu erleichtern, Innovationen und neue Technologien in der Arzneimittelproduktion zu fördern, Rabattverträge für Arzneimittel einzudämmen und auf Bundesebene den Dialog mit der Pharmabranche wieder aufzunehmen.

„Das Fortbestehen von Engpässen ist nicht akzeptabel“

„Die derzeitige Versorgungslage zeigt, dass bestehende Gesetze und das Arzneimittelrecht keine geeigneten Instrumentarien sind, um die aktuellen Liefer- und Versorgungsengpässe kurzfristig bewältigen zu können“, sagte Dr. Jürgen Hadenfeldt, Vorsitzender der KZVN. „Das Fortbestehen von Engpässen bei essentiellen Arzneimitteln ist mit Blick auf eine gute Versorgung der Patientinnen und Patienten gesundheitspolitisch nicht akzeptabel.“

Thorsten Schmidt, stellvertretender KVN-Vorsitzender, fügte hinzu: „Wir haben die gemeinsame Befürchtung, dass die aktuelle Krise der Arzneimittel-Lieferengpässe das Vertrauen der Bevölkerung in die gesundheitliche Versorgung nachhaltig negativ beeinflusst. Das Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungsgesetz aus dem vergangenen Jahr ist für Apothekerinnen und Apotheker sowie Ärztinnen und Ärzte zwar ein wichtiger, aber nur ein erster Schritt.“ Zu den Problemen, die umgehend adressiert werden müssen, gehören aus Sicht des LAV-Vorstandsvorsitzenden, Berend Groeneveld, die Abhängigkeiten von Drittstaaten und die Stärkung der pharmazeutischen Produktion in Deutschland.

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