Robert Koch-Institut

Britische Virusvariante in sechs Prozent der positiven Proben entdeckt

silv/pm
Praxis
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erstmals Daten zu den neuen SARS-CoV-2-Varianten in Deutschland veröffentlicht. In knapp sechs Prozent der SARS-CoV-2-positiven Proben wurde die britische Virusvariante B.1.1.7 nachgewiesen.

Der Anteil der Variante B.1.1.7 an PCR-bestätigten SARS-CoV-2-Nachweisen beträgt nach der ad-hoc-Erhebung von über 30.000 Proben in der KW4 in Deutschland ca. 5,8 Prozent. Dieses Ergebnis wird unterstützt von der vorläufigen Analyse der an das RKI übermittelten Genomsequenzen, in der der Anteil von Genomsequenzen der VOC B.1.1.7 5,73 Prozent beträgt.

Die Variante wurde bereits in 13 von 16 Bundesländern bereits nachgewiesen (Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern).

In den Untersuchungen wurde auch nach der südafrikanischen SARS-CoV-2-Variante B.1.351 gesucht. Entdeckt werden die Virusvarianten jeweils anhand von Gesamtgenomsequenzierungen, deren Auswertungen Teil des aktuellen RKI-Berichts sind. Demnach wurde laut RKI die Mutation B.1.351 sowohl im Datensatz für 2020 als auch im bisherigen Datensatz für 2021 je zehn Mal detektiert.

Die britische Virusvariante war Mitte Dezember 2020 erstmals in Großbritannien aufgetreten. Wissenschaftler gehen mittlerweile davon aus, dass sie infektiöser als die bisher festgestellte Variante ist und dass dies den Verlauf der Pandemie ungünstig beeinflusst. 

Auch die brasilianische Viruslinie P.1. ist hier angekommen

Auch die aus Brasilien stammende Viruslinie P.1. ist in Deutschland bereits festgestellt worden. Am 22. Januar berichtete das Land Hessen erstmals über einen Nachweis der Viruslinie, die bisher nur über eine spezifische PCR nachgewiesen wurde, wie das RKI dazu anmerkt.

Die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) bestätigen die RKI-Zahlen: „Die Varianten sind in Deutschland angekommen und es ist von einer weiteren Ausbreitung auszugehen. Durch die Nachtestung von Positivproben erhalten wir täglich mehr Informationen, die in den kommenden Tagen und Wochen zu einem klareren Bild der Ausbreitung der Mutationen führen werden“, sagt Evangelos Kotsopoulos vom ALM-Vorstand.

Zwei neue Varianten aus Großbritannien machen Sorgen

Britischen Wissenschaftlern macht indes eine neue Entwicklung Sorgen: Gerade sind zwei neue COVID-19-Varianten identifiziert worden, die einige Ähnlichkeiten mit den südafrikanischen und brasilianischen Varianten besitzen. Wissenschaftler befürchten, dass die nun in Bristol entdeckte Mutante gefährliche Merkmale der britischen und anderen Varianten besitzen könnte. Die neuen Varianten werden derzeit untersucht.

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