Der CovRadar zeigt alle erfassten Mutationen des Coronavirus
Auch in Deutschland werden immer mehr Mutationen des Coronavirus festgestellt. Wissenschaftler haben daher die Plattform CovRadar zur kontinuierlichen molekularen Überwachung von SARS-CoV-2-Mutationen geschaffen. Sie verbindet einen Analyseprozess und eine Web-Anwendung, die die Analyse und Visualisierung von über einer Million Sequenzen ermöglichen.
Dafür erstellt CovRadar aus Genomregionen ein multiples Sequenz-Alignment und bestimmt daraus Varianten, Konsensus-Sequenzen und phylogenetische Stammbäume. Die Ergebnisse werden in einer interaktiven App präsentiert, die eine einfache und exportierbare Auswertung ermöglicht.
Gleichzeitig erlaubt eine interaktive Deutschlandkarte auch die Betrachtung der Verbreitung von Mutationen in verschiedenen Regionen. Ziel ist es, insbesondere Virologen und Epidemiologen Sequenzinformationen und -daten übersichtlich in Echtzeit zur Verfügung zu stellen, damit diese auf Mutationen schnell und effizient reagieren können. CovRadar ist frei zugänglich und wird auch vom Krisenstab des Robert Koch-Instituts (RKI) genutzt.
Erst vor wenigen Monaten informierten die britischen Gesundheitsbehörden über eine neue Variante von SARS-CoV-2, die deutlich ansteckender ist. Kurz darauf wurden weitere „Variants of Concern“ in Südafrika und Brasilien entdeckt, die sich nun weltweit ausbreiten, auch in Deutschland.
Die Plattform entwickelten Wissenschaftler des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), des Robert Koch-Instituts (RKI), des Europäischen Virus-Bioinformatik Instituts (EVBC) und der Medizinischen Hochschule Hannover in Zusammenarbeit.