Diabetiker erkranken dreimal so häufig an Parodontitis
Bei einem zu hohen Blutzuckerspiegel neigt das Zahnfleisch von Diabetikerinnen und Diabetikern leichter zu Entzündungen, was langfristig zu einer Parodontitis führen kann. Denn mit schlecht eingestellten Blutzuckerwerten können sich die Entzündungen und der Zahnhalteapparat schlechter regenerieren. Das führt dazu, dass das Parodontitis-Risiko deutlich erhöht ist, erinnert die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) im Vorfeld des Weltdiabetestags. Umgekehrt kann es sich positiv auf die Blutzuckerwerte auswirken, wenn eine bestehende Parodontitiserkrankung behandelt wird. Mit diesen Maßnahmen können Patienten mit Diabetes einer parodontalen Erkrankung vorbeugen:
Regelmäßige zahnärztliche Kontrolle sowie Professionelle Zahnreinigungen (PZR) in der Praxis durchführen lassen.
Gründliche Mundhygiene mit System: Mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme die Zähne putzen. Auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/oder Zahnzwischenraumbürsten reinigen. Für die Zunge gibt es spezielle Zungenreiniger.
Spätestens alle drei Monate die Zahnbürste oder den Bürstenkopf der elektrischen Bürste tauschen – bei Verschleißerscheinungen früher.
In Absprache mit dem Zahnarzt antibakterielle Mundspüllösung verwenden.
Wenn das Zahnfleisch gerötet ist und oft blutet, so bald wie möglich einen Zahnarztbesuch vereinbaren.
Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten.
Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und psychischen Stress vermeiden.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind besonders wichtig
„Diabetespatienten sollten ganz besonders darauf achten, regelmäßig – das heißt zweimal im Jahr – zur Kontrolluntersuchung in die Zahnarztpraxis zu gehen. Denn so lassen sich erste Anzeichen für eine Parodontitis rechtzeitig erkennen“, erklärt Dr. Barbara Mattner, Vizepräsidentin der BLZK. „Alle zwei Jahre zahlt die gesetzliche Krankenkasse auch eine spezielle Früherkennungsuntersuchung, bei der der sogenannte Parodontale Screening Index – kurz PSI – erhoben wird.“
Das frühzeitige Erkennen und Behandeln einer Parodontitis hält nicht nur Zähne und Zahnfleisch gesund, sondern verbessert auch die Blutzuckerwerte bei Menschen mit Diabetes. So senkt eine parodontale Therapie (Stufe 2) den HbA1c-Wert. Dieser Wert zeigt die Glukose-Konzentration im Blut der vergangenen drei Monate an. Eine Normalisierung des Blutzuckerspiegels ist bei Diabetes bekanntlich wichtig. Denn die hohen Blutzuckerwerte lassen das Risiko für typische Folgeerkrankungen des Diabetes wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen, erklärt die Initiative proDente.