RKI-Bericht zum Klimawandel

„Die größte Herausforderung für die Menschheit“

Susanne Theisen
Gesellschaft
Was bedeutet der Klimawandel für die Gesundheit der Menschen in Deutschland? Dieser Frage geht ein aktueller Sachstandsbericht des Robert Koch-Instituts nach. Ein Ergebnis: Es gibt große Forschungslücken.

Die Expertinnen und Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) reden nicht lange drum herum: „Mehr Hitzetote, neue und vermehrt auftretende Infektionskrankheiten, erhöhte Allergiebelastung, Zunahme von Antibiotikaresistenzen, mehr Lungenerkrankungen als Folge zunehmender Feinstaubbelastung, mehr Hautkrebs durch erhöhte UV-Strahlung – das sind einige der negativen Folgen des Klimawandels für die Gesundheit der Bevölkerung.“

Mit seinem „Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit 2023“ möchte das RKI „solide und aktuelle Informationen für eine evidenzbasierte Politik und Praxis sowie die Identifizierung von Forschungslücken“ bieten.

Alle Gesundheitsbereiche unter der Lupe

Der Bericht besteht aus drei Teilen. Teil eins widmet sich den Auswirkungen des Klimawandels auf Infektionskrankheiten und antimikrobielle Resistenzen. In Teil zwei geht es um die Effekte, die der Klimawandel auf nicht-übertragbare Erkrankungen und die psychische Gesundheit hat.

In Teil drei formulieren die Verfasserinnen und Verfasser der in dem RKI-Papier enthaltenen Aufsätze Handlungsempfehlungen, etwa, dass die Stakeholder aus gesundheitsbezogenen Bereichen enger zusammenarbeiten sollten. Dazu zählt das RKI zum Beispiel das Bauwesen oder die Stadt- und Raumentwicklung. Darüber hinaus mahnen die Autorinnen und Autoren des Berichts an, dass es einen anhaltend hohen Forschungsbedarf gibt.

Zu den thematischen Schwerpunkten hat das RKI zwei Erklärvideos produziert und sie in einem ersten und zweiten Teil auf YouTube veröffentlicht.

Mehr als 30 nationale Behörden haben beigetragen

Nach Angaben des RKI haben mehr als 90 Autorinnen und Autoren aus etwa 30 deutschen Behörden und Institutionen an dem Bericht mitgewirkt. Es handelt sich dabei um die Aktualisierung und Erweiterung eines ähnlichen Berichts aus dem Jahr 2010.

Beteiligt waren neben dem RKI unter anderem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das Bundesamt für Naturschutz, das Bundesamt für Strahlenschutz, das Bundesinstitut für Risikobewertung, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Bundesanstalt für Gewässerkunde, der Deutsche Wetterdienst sowie das Umweltbundesamt.

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