E-Zigaretten können Gehirnentwicklung hemmen
Forschende der Universität von Nebraska wollten herausfinden, ob sich beim Vaping potenziell toxische Metallwerte mit der Dampffrequenz erhöhen und dabei der Geschmack eine Rolle spielt. Für ihre Studie untersuchten sie die Urinproben von 200 jugendlichen E-Zigaretten-Rauchern im Alter von 13 bis 17 Jahren auf Cadmium, Blei und Uran. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 15,9 Jahre, 62,9 Prozent waren weiblich.
Dabei wurde die Dampfhäufigkeit eingestuft in gelegentlich (1–5 Tage im Monat), intermittierend (6–19 Tage) und häufig (20+Tage). Die Vape-Aromen wurden in vier Kategorien eingeteilt: Menthol oder Minze; Obst; Süße, wie Schokolade oder Desserts; und andere, wie Tabak, Nke oder Gewürze, sowie alkoholische oder alkoholfreie Aromen. Insgesamt bevorzugten 33,0 Prozent der Nutzer Menthol-/Minzaromen, 49,8 Prozent Fruchtaromen und 15,3 Prozent süße Aromen.
Süße Aromen sind besonders uranhaltig
Im Ergebnis identifizierten die Forschenden bestimmte Metalle in den Aerosolen und Flüssigkeiten, deren Absorption ihrer Ansicht nach besonders schädlich während der Entwicklungsphasen ist. Demnach belegten Untersuchungen, dass erhöhte Expositionswerte mit kognitiven Beeinträchtigungen, Verhaltensstörungen, Atemwegskomplikationen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zusammenhängen.
Die Analyse der Urinproben zeigte, dass die Bleiwerte bei intermittierenden Dampfern um 40 Prozent und bei häufigen Dampfern um 30 Prozent höher waren als bei gelegentlichen Dampfern. Der Urin-Uran-Gesamtgehalt war auch bei häufigen Dampfern doppelt so hoch wie bei gelegentlichen Dampfern. Dia Analyse der Geschmacksrichtungen zeigte einen 90 Prozent höheren Urangehalt bei Dampfern an, die süße Aromen bevorzugten, als bei denen, die sich für Menthol/Minze entschieden. Generell war die Blei- und Uranbelastung bei mehr als sechs Tagen E-Zigaretten-Konsum pro Monat erhöht. Bei den Harn-Cadmium-Werten zwischen Dampffrequenz und Aromen wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, ließen sich keine endgültigen Schlussfolgerungen über giftige Metallwerte und Dampffrequenz beziehungsweise Aromen ziehen, räumen die Forscher ein. Sie warnen allerdings, dass die Konzentrationen von giftigen Metallen in Vapes je nach Marke und Art des verwendeten Verdampfers variieren (Tank, Pod, Mod).
Die Autoren schlussfolgern: „Der Konsum von E-Zigaretten während der Pubertät kann die Wahrscheinlichkeit einer Metallexposition erhöhen, welche die Entwicklung von Gehirn und Organen beeinträchtigen könnte." Vorschriften zum Dampfen sollten die junge Bevölkerung vor Sucht und der Belastung durch Metalle schützen.
Kochvar A, Hao G, Dai HD, Biomarkers of metal exposure in adolescent e-cigarette users: correlations with vaping frequency and flavouring Tobacco Control Published Online First: 29 April 2024. doi: 10.1136/tc-2023-058554