FVDZ-Hauptversammlung

Erfüllungsgehilfe, Handlanger ODER freie selbstbestimmte Zahnärzte?

nb/pm
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) hat auf der Eröffnung der Hauptversammlung in Lübeck ein klares Zeichen gesetzt und von Fremdinvestoren betriebenen MVZ die Rote Karte gezeigt.

Damit werden auch die Politik und insbesondere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im laufenden Gesetzgebungsverfahren zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) zu Korrekturen aufgefordert, teilt der FVDZ mit.

"Noch haben wir es selbst in der Hand, die Zukunft unserer Berufsausübung zu gestalten!"

"Noch haben wir es selbst in der Hand, die Zukunft unserer Berufsausübung zum Wohl unserer Patienten selbst zu gestalten, nämlich entweder als Erfüllungsgehilfen einer desolaten Politik und als Handlanger von Gewinnmaximierern oder aber als freie selbstbestimmte Ärzte und Zahnärzte im Dienst unserer Patienten", erklärte der Bundesvorsitzende des FVDZ, Harald Schrader.

Minister Garg: "Wir können nicht zulassen, dass zulasten einer flächendeckenden Versorgung Finanzinvestoren aus Renditeerwägungen Arztsitze aufkaufen und die Bildung großer Ketten forcieren."

Minister Garg: "Wir können nicht zulassen, dass zulasten einer flächendeckenden Versorgung Finanzinvestoren aus Renditeerwägungen Arztsitze aufkaufen und die Bildung großer Ketten forcieren."

 Im Festreferat sprach Prof. Dr. Jürgen Wasem zum Thema: "Der selbstständige freiberufliche Vertragszahnarzt aus ökonomischer Perspektive". Er folgerte, dass der Gesetzgeber auf "gleichlange Spieße" zwischen freiberuflichen Vertragszahnärzten und MVZ achten sollte.

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben Garg, Wasem und dem Bundesvorsitzenden auch Dr. Wolfgang Eßer, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), sowie Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), teil.

Der steht Berufsstand am Scheideweg

Es bestand Konsens, dass der Berufsstand am Scheideweg steht, aber dass sich der FVDZ gemeinsam mit KZBV und BZÄK für eine wohnortnahe, hochqualitative und flächendeckende Versorgung der Patienten einsetzen will und die ethisch-moralischen Werte der Zahnheilkunde nicht dem Investorenmodell preisgeben wird.
"Der Berufsstand muss passende Modelle und Initiativen entwickeln sowie Unterstützungsangebote für eine familienfreundliche Niederlassung und Berufsausübungsformen geben", sagte BZÄK-Präsident  Dr. Peter Engel während der Podiumsdiskussion.
Junge Kollegen hätten nun einmal andere Bedürfnisse bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. So brauche es neue Kooperationsformen, die eine ausgewogene work-life-balance und eine freiberufliche Berufsausübung ermöglichen. "Die Berufsausübung als selbstständiger freiberuflicher Zahnarzt muss attraktiver werden", so Engel.



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