Bundeszahnärztekammer (BZÄK)

GOÄ-Entwurf ist kein Vorbild für eine neue GOZ

sth
Politik
Eine GOZ-Novelle ist aus Sicht der BZÄK längst überfällig. Vom zurzeit heiß diskutierten Entwurf der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) müsse diese aber unabhängig sein.

Der von Bundesärztekammer (BÄK) und PKV-Verband erarbeitete GOÄ-Vorschlag wird in der Ärzteschaft kontrovers diskutiert. Die BZÄK begrüßt, dass die BÄK der Diskussion innerhalb des Berufsstands Raum gibt und eine Folgenanalyse des komplexen Entwurfes ermöglicht.

Regelmäßige Anpassungen sind notwendig

Eine neue GOÄ ist aus Sicht der BZÄK grundsätzlich ein Fortschritt und dringend notwendig. Der Gesetzgeber müsse seiner Verpflichtung zur regelmäßigen Anpassung der Gebührenordnungen bei allen Berufen gleichermaßen nachkommen und nicht willkürlich selektieren. „Grundlage für eine neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) kann der kolportierte GOÄ-Entwurf aber nicht sein“, teilte die Berufsorganisation heute mit.

Gebührenrahmen muss erhalten bleiben

Der aktuell diskutierte GOÄ-Vorschlag trage die Handschrift einer Erstattungsordnung. „Namentlich eine Abschaffung des bewährten Gebührenrahmens kommt für die Zahnärztinnen und Zahnärzte auf keinen Fall in Frage", stellte BZÄK-Vizepräsidentin Dr. Romy Ermler klar. Ein Gebührenrahmen erlaube eine individuelle Bemessung nach Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand. Gerade das sehr patientenindividuelle zahnärztliche Leistungsspektrum mit seiner Vielzahl von Behandlungsalternativen für Patientinnen und Patienten lasse sich mit einer Festgebühr nicht transparent abbilden. Ermler: „Eine Gebühr, die den individuellen Besonderheiten Rechnung trägt und diese ausweist, ist gelebter Patientenschutz.“

GOZ-Novelle „mehr als überfällig“

Die derzeit benutzte GOZ sei Anfang 1988 und damit noch vor der Wiedervereinigung Deutschlands in Kraft getreten, so die BZÄK-Vizepräsidentin. Die Zahnmedizin habe sich – ebenso wie die betriebswirtschaftlichen Anforderungen – in dieser Zeit dramatisch verändert. Völlig unabhängig von den BÄK-Überlegungen sei eine GOZ-Novelle „mehr als überfällig“, betonte Ermler.

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