Rekrutierungsprogramm in Großbritannien

„Goldenes Hallo“ soll Zahnärzte in den NHS locken

mg
Gesellschaft
Der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) zahlt jetzt eine Willkommensprämie von 20.000 Pfund an Zahnärzte, die in unterversorgten Gebieten eine NHS-Tätigkeit aufnehmen. Name der Maßnahme ist „Golden Hello“.

Das Rekrutierungsprogramm wurde erstmals als Teil des von der Regierung im Februar veröffentlichten Sanierungsplan für die Zahnmedizin angekündigt und ist eine von mehreren Maßnahmen, die darauf abzielen, den zahnärztlichen Zugang des NHS in Großbritannien zu verbessern. Am 10. Mai trat sie jetzt in Kraft und gilt zunächst für die ersten 240 Zahnärztinnen und Zahnärzte, die sich neu bereiterklären, mindestens drei Jahre lang „ein Mindestmaß an NHS-Aktivität erbringen“. So erklärte es die parlamentarischen Staatssekretärin für öffentliche Gesundheit, Andrea Leadsom, gegenüber dem Branchendienst dentistry.co.uk. Das umgerechnet 23.400 Euro umfassende „Goldene Hallo“ wird über drei Jahre gestreckt ausgezahlt.

British Dental Association: „Das wird die Krise auch nicht lösen“

Interessierte Praxen in unterversorgten Gebieten sollen bei ihrer örtlichen Gesundheitsbehörde eine Interessenbekundung einreichen, heißt es weiter, um für die Sonderzahlung in Betracht gezogen zu werden. Nach der Genehmigung könnten sie den finanziellen Anreiz dann in ihre Stellenanzeigen für Zahnärzte aufnehmen, erklärte Leadsom. Die Politikerin zeigte sich drei Monate nach der Veröffentlichung des Sanierungsplans zufrieden. Seit Anfang März hätten mehr als 5.000 Zahnärzte für den NHS neue Patienten behandelt. Und fast 500 zusätzliche Zahnarztpraxen böten neu Termine über das Webportal „Find a Dentist“ an.

Für die British Dental Association ist die Maßnahme reine Augenwischerei: Vorsitzender Eddie Crouch sagte dem Blatt, die Versetzung von „bis zu 240 Zahnärzten“ werde die Krise der Zahnmedizin im NHS auch nicht lösen. Eine wachsende Zahl von Zahnärzten sehe den „kaputten NHS-Dienst einfach nicht als einen Ort, an dem sie eine Karriere aufbauen können.“ Die Regierung entscheide sich, weiterhin die Ursachen zu ignorieren.

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