Home-Bleaching schädigt Zahnschmelz
Die Forscher untersuchten die Schäden an den Zahnzellen, die durch die Verwendung von Carbamidperoxid-Zahnaufhellungsbehandlungen verursacht werden. Um die Lebensfähigkeit von Zahnzellen nach Bleaching-Behandlungen mit Carbamidperoxid (CP) anhand eines In-vitro-Dentin-Perfusionstests zu untersuchen, wurden 30 Zähne zwei Wochen lang vier Stunden täglich einem 5-prozentigen oder 16-prozentigen CP-Gel ausgesetzt. Der organische Gehalt des Zahnschmelzes wurde via Thermogravimetrie gemessen.
Die Lebensfähigkeit der humanen Pulpastammzellen (HDPSCs) und der gingivalen Fibroblastenzellen (HGFCs) wurde nach indirekter Exposition gegenüber drei handelsüblichen Konzentrationen von CP-Gel unter Verwendung eines In-vitro-Dentin-Perfusionstests oder nach direkter Exposition gegenüber 5 Prozent H
2
O
2
untersucht. Die Veränderung der Zellmorphologie erfassten die Forscher anhand hämozytometrischer Messungen.
Schon 5-prozentiges Carbamidperoxid schädigt den Schmelz
Ergebnis: 5 Prozent und 16 Prozent CP führten im Vergleich zur Kontrolleinheit zu einem signifikant niedrigeren (p < 0,001) Schmelzproteingehalt. Der Gehalt an organischen Stoffen im Zahnschmelz variierte entsprechend der CP-Behandlung: Bei den Behandlungsgruppen mit 16 Prozent und 5 Prozent CP wurde eine Variation von 4 Prozent beziehungsweise 5,4 Prozent beobachtet, wobei kein signifikanter Unterschied bestand. Die Zelllebensfähigkeit von HDPSCs nahm in allen Gruppen mit der Zeit exponentiell ab.
Bei Konzentrationen von etwa 35 Prozent stirbt die Zahnpulpa
Die Studie ergab, dass der Verlust des Schmelzproteingehalts zu einem stärkeren Eindringen des Bleichmittels in das Innere des Zahns führt und damit zu einer erhöhten Sterblichkeit der Zahnmarkzellen. Selbst eine empfohlene Anwendung von nur 10 Prozent Carbamidperoxid-Gel auf den Zähnen reduziert den Gehalt an Schmelzproteinen um bis zu 50 Prozent. Bei Carbamidperoxid-Konzentrationen von etwa 35 Prozent - in Kanada problemlos online bestellbar - stellten die Forscher fest, dass die Zahnpulpa-Zellen die Exposition nicht überlebten.
"Innerhalb der Grenzen dieser In-vitro-Studie kommen wir zu dem Schluss, dass selbst geringe Konzentrationen von H
2
O
2
und CP zu einer schädlichen Veränderung des Schmelzproteingehalts führen und die Lebensfähigkeit von HGFCs und HDPSCs beeinträchtigen", bilanzieren die Autoren. Diese Effekte sollten in-vivo beobachtet werden.
"Wir haben uns schon immer für die Auswirkungen der Zahnaufhellung mit Peroxid auf die Zahnstruktur interessiert", sagt Studienleiter Laurent Bozec. "In dieser Studie wollten wir die Folgen für den Zahnschmelz selbst und für das Zahnmark besser verstehen."
Redha, O., Mazinanian, M., Nguyen, S. et al. Compromised dental cells viability following teeth-whitening exposure. Sci Rep 11, 15547 (2021). doi.org/10.1038/s41598-021-94745-w