In der Schwangerschaft auch auf die Mundgesundheit achten
Gemeinsam mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) weist der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) im Vorfeld des Tags der Zahngesundheit am 25. September auf die fachärztliche Kooperation in der Schwangerenvorsorge hin. Beide Verbände informieren gemeinsam mit ausführlichen Fachartikeln und mehreren Reels auf Instagram.
Die frauenärztliche Schwangerenvorsorge sei weit mehr als nur medizinische Routine – sie sei ein „verlässlicher Begleiter durch die besondere Zeit der gesamten Schwangerschaft“, betonen die Verbände in einer gemeinsamen Mitteilung. In jeder Phase hätten die Frauenärztin oder der Frauenarzt die Gesundheit von Mutter und Kind im Blick. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichten nicht nur die umfassende Dokumentierung des regelrechten Wachstums des Babys, sondern schafften auch „wertvolle Momente der Vorfreude“, heißt es weiter wörtlich. Im Rahmen der Schwangerenberatung solle die Ärztin oder der Arzt bedarfsgerecht über die Bedeutung der Mundgesundheit für Mutter und Kind aufklären. Es gelte, die Patientinnen frühzeitig zu sensibilisieren und rechtzeitig an eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt zu verweisen.
Schwangerschaftsbedingte hormonelle Veränderungen beeinflussten den gesamten Körper, einschließlich des Mundraums, machen die Verbände deutlich. Diese hormonellen Schwankungen könnten zu einer erhöhten Anfälligkeit für Gingivitis und Parodontitis führen. Wissenschaftliche Studien belegten, dass unbehandelte Zahnfleischerkrankungen mit einem höheren Risiko für Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht in Verbindung stünden. Daher seien eine stringente Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen während der Schwangerschaft von zentraler Bedeutung.
Werdende Mütter umfassend beraten
Dr. Klaus Doubek, Präsident des BVF, kommentiert: „Die Zahn- und Mundgesundheit während der Schwangerschaft ist von großer Bedeutung für den Verlauf der Schwangerschaft. Dank der hochwertigen, frauenärztlichen Schwangerenvorsorge in Deutschland, die international als Vorbild gilt, können wir werdende Mütter umfassend beraten, betreuen und an unsere zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen verweisen.“
Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der BZÄK, ergänzt: „Während in vielen anderen Ländern die Zahn- und Mundgesundheit oft nicht ausreichend in die Schwangerenvorsorge integriert ist, stellen wir durch die enge Zusammenarbeit sicher, dass die Mundgesundheit der werdenden Mütter positiv beeinflusst wird. Auch dem Risiko von Schwangerschaftskomplikationen wird entgegengewirkt und damit auch schon an die Mundgesundheit des kleinen Kindes gedacht.“
Durch eine enge interdisziplinäre Kooperation zwischen Gynäkolgen und Zahnärzten könnten präventive Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden, um Risiken zu minimieren und eine optimale gesundheitliche Betreuung sicherzustellen, unterstreichen BZÄK und BVF gemeinsam. Schwangeren werde empfohlen, ihre Mundgesundheit regelmäßig überprüfen zu lassen und bei Anzeichen von Zahnfleischentzündungen umgehend zahnärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Idealerweise sollten werdende Mütter bereits vor der Schwangerschaft einen Zahnarzttermin wahrnehmen, um sicherzustellen, dass keine unbehandelten Zahnerkrankungen vorliegen. Während der Schwangerschaft seien Zahnkontrollen besonders im zweiten Trimenon – zwischen der 13. und 21. Schwangerschaftswoche – empfehlenswert. Zu diesem Zeitpunkt sei das Risiko für Komplikationen am geringsten und der Komfort für die Schwangere am größten. Darüber hinaus werde eine professionelle Zahnreinigung angeraten, um Zahnbeläge und Bakterien effektiv zu entfernen und das Risiko für Zahnfleischentzündungen zu reduzieren.
Für beide Verbände bietet der Tag der Zahngesundheit am 25. September eine Plattform, um das Thema „Mundgesundheit in der Schwangerschaft“ in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und die Aufklärung zu intensivieren. Auf dem Schwangerenvorsorgekanal „Schwanger mit dir“ www.instagram.com/schwangermitdir/ auf Instagram wird in mehreren Reels auf die wichtigsten Themen der Zahngesundheit in der Schwangerschaft eingegangen.
Detaillierte Informationen für Zahnärztinnen und Zahnärzte finden sich weiterhin im einem Fachartikel, der in zm 17 (1. September 2024), erscheinen wird. Ein Fachartikel „Die Mundgesundheit der werdenden Mutter“ für Gynäkologinnen und Gynäkologen wird in der Zeitschrift „Frauenarzt“ Nr. 9 (19. September 2024), veröffentlicht.
