Jeder dritte Mediziner nutzt bereits Künstliche Intelligenz
Im Herbst 2024 wurden von der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH für die Trend-Studie des Netzwerks „Gesundheitsstadt Berlin“ insgesamt 300 Ärztinnen und Ärzte aus dem gesamten Bundesgebiet zu dem Thema befragt. Zu den Top-Anwendungen gehören demnach Bildgebung, Diagnostik, Befundung und Dokumentation.
KI sei auch keine Altersfrage und werde von der Generation 60 Plus genutzt. Zu den größten genannten Vorbehalten gehörten Haftungsrisiken, der Verlust eigener Fähigkeiten und Fragen der Datensicherheit und -herkunft, heißt es.
Die große Hoffnung ist Zeitersparnis
Als größten Vorteil sehen die Befragten die Entlastung von administrativen Tätigkeiten an, größter Vorbehalt seien Haftungsrisiken. Die Vorteile für Patientinnen und Patienten seien Zeitersparnis, eine bessere Prävention und personalisierte Medizin, heißt es in der Studie weiter.
Jedoch fordern fast alle Befragten mehr Aufklärung und Fortbildung zur Vorbereitung der Transformation. Sie fordern ferner, dass die KI-Anwendungen aus Europa und die Versorgungsdaten, mit denen KI trainiert wird, aus Deutschland und Europa kommen sollen. Entscheidend seien die Regularien.
Entspannt KI den Fachkräftemangel?
Die Befragten sehen ein enormes Zukunftspotenzial, insbesondere durch den Einsatz von generativer KI, so genannte Large Language Models (LLMs), wie etwa ChatGPT. Für die kommende Generation von Medizinern werde KI in den kommenden 10 bis 15 Jahren eine grundlegende Rolle spielen, so die Prognose in der Studie.
Mehr als zwei Drittel gehen auch von einer Entspannung des Fachkräftemangels aufgrund von Entlastung bürokratischer Tätigkeiten durch KI aus. Eine Bedrohung von Arbeitsplätzen sieht laut Studie nur jeder Zehnte. Entscheidend seien aber auch mehr Angebote zur Aufklärung über KI, Weiterbildungsangebote und Kurse zum Thema Digitalkompetenz, die bereits viele Ärztekammern anbieten.