Fälle von venöser Sinusthrombose nach Impfung

Johnson & Johnson stoppt geplante Lieferung an EU

ak
Gesellschaft
Der US-Hersteller Johnson & Johnson verschiebt die geplante Markteinführung seines Vakzins in Europa. Bis Ende Juni sollten eigentlich 55 Millionen Dosen des Impfstoffs geliefert werden, zehn Millionen davon nach Deutschland. Damit könnte der EU-Impfkampagne ein erneuter Rückschlag drohen.

„Wir haben die Entscheidung getroffen, die Markteinführung unseres Impfstoffs in Europa zu verschieben“, verkündete der Pharmahersteller Johnson und Johnson in einer Pressemitteilung, nachdem in den USA Fälle von Sinusthrombosen nach der Impfung mit dem Vakzin aufgetreten sind.  

10 Millionen Impfdosen für Deutschland bis Ende Juni

Insgesamt plant die EU in diesem Jahr mit 200 Millionen Dosen des Vakzins von Johnsons & Johnson. Auch Deutschland hat für seine Impfkampagne den Impfstoff mit eingeplant und kalkulierte bis Ende Juni mit einer Lieferung von 10 Millionen Impfdosen, nachdem am 11. März der vierte COVID-19-Impfstoff von der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen wurde.

Der Vorteil dieses Impfstoffs im Vergleich zu den anderen Vakzinen besteht darin, dass bereits eine Impfdosis ausreicht, um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen.

EMA prüft Vakzin bereits

Seit vergangener Woche prüft auch die EMA, eine mögliche Verbindung zwischen dem Impfstoff von Johnson & Johnson und aufgetretenen Blutgerinnseln. Nach der Impfung mit COVID-19 Impfstoff sind vier schwerwiegende Fälle von ungewöhnlichen Blutgerinnseln mit niedrigen Blutplättchen gemeldet worden.

Ein Fall trat in einer klinischen Studie auf und drei Fälle traten während der Einführung des Impfstoffs in den USA auf. Einer von ihnen verlief tödlich. Bislang lasse sich kein kausaler Zusammenhang zwischen sehr vereinzelt aufgetretenen Thrombosen und dem Wirkstoff von Johnson & Johnson nachweisen, teilte die EMA mit.

Der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson ist nach AstraZeneca schon das zweite Vakzin, bei dem nach der Impfung ein Zusammenhang mit dem Auftreten von Sinusvenenthrombosen vermutet wird.

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