Delegiertenversammlung

Landeszahnärztekammer Hessen stellt neue Initiative gegen Fachkräftemangel vor

nb/pm
Gesellschaft
Um das Image des ZFA-Berufs zu verbessern, beteiligt sich Hessen an einer länderübergreifenden Kampagne "ZÄK! Du bist alles für uns!", die neben Printmedien vor allem online und in den Sozialen Medien läuft.

"Wir müssen hier das sprichwörtliche Rad nicht allein neu erfinden, sondern die guten Ideen und Ansätze bündeln, die in den Ländern vorhanden sind – denn was das Problem der Nachwuchsgewinnung und -förderung anbelangt, sitzen wir alle im selben Boot und müssen kräftig rudern, wenn wir eine Kursänderung herbeiführen wollen", betont der Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH), Dr. Michael Frank.

Ausschlaggebend ist die Zufriedenheit der Mitarbeiter in den Praxen

Die Delegierten der LZKH haben auf ihrer Versammlung am Samstag in Kassel neben der Gesundheitspolitik in Europa, im Bund und im Land Hessen, vor allem das zukünftige Berufsbild Zahnmedizinischer Fachangestellter (ZFA) und den Fachkräftemangel in den Fokus gerückt: Ein gleichbleibend großes Problem und zugleich ein Schlüssel zur Lösung sei, neben der Akzeptanz und dem Image des Berufes in der Öffentlichkeit, die Zufriedenheit der Mitarbeiter in den Praxen, heißt es in einer Mitteilung der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH). Deshalb wurden in einem Pilotprojekt 461 Mitarbeiter zu ihrer Zufriedenheit befragt.

Die Ergebnisse der Erhebung lassen laut LZKH "großes Verbesserungspotenzial" erkennen: "Es geht vorrangig nicht um die Anwerbung von noch mehr Auszubildenden, sondern ganz klar um die Kommunikation in den Praxen, die Möglichkeiten der Förderung und der beruflichen Entwicklung und die Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Frank.

"Das ist eine große Aufgabe und hier müssen schnell Ansätze für Lösungen geschaffen werden. Konkret heißt das für uns: Erhöhung der Erfolgsquote und Senkung der Zahlen der Nichteinsteiger in den Beruf und derjenigen, die aus dem Beruf aussteigen."

Approbationsordnung: Noch ist die Finanzierung durch die Länder nicht geregelt!

Hinsichtlich der seit langem aufgeschobenen und am 7. Juni im Bundesrat schließlich verabschiedeten neuen Approbationsordnung für Zahnärzte zeigte sich der Kammerpräsident gegenüber den Delegierten verhalten positiv. Noch sei die Finanzierung der Neurungen durch die Länder nicht final geregelt, aber man sehe nun auch dieser Frage positiv entgegen.

Eindeutig zu begrüßen sei aber die lang erwartete Regelung hinsichtlich der Gleichwertigkeitsprüfung, die Zahnärzte, die nicht innerhalb der EU studiert haben, absolvieren müssen, um in Deutschland arbeiten zu dürfen. Diese Prüfungen werden schon seit Jahren durch die Kammern durchgeführt und nun stünde man endlich vor einer verbindlichen Rechtsgrundlage, die Sicherheit für alle Beteiligten schaffe.

Traditionell liegt bei der Delegiertenversammlung im Sommer ein weiterer Schwerpunkt beim Versorgungswerk der Landeszahnärztekammer Hessen. Die aktuelle Situation der Hessischen Zahnärzte-Versorgung (HZV) in einem zunehmend problematischen internationalen Kapitalmarktumfeld wurde ebenso beleuchtet, wie die zu erwartende Weiterentwicklung der Versorgungslage in den kommenden Jahren. Ungeachtet eines – aufgrund nervöser Märkte und niedriger Zinsen - sehr schwierigen Jahres 2018 konnten der Verwaltungsrat und sein Vorsitzender erneut eine positive Bilanz ziehen.

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