Studie aus Irland

Mehr Schmelzdefekte bei Mukoviszidose

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Zahnmedizin
Irische Forschende haben die Prävalenz von Zahnschmelzdefekten bei Erwachsenen mit Mukoviszidose untersucht: Bei den Erkrankten treten Schmelzdefekte deutlich häufiger auf.

Mukoviszidose ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung. Weltweit sind 162.428 Menschen betroffen, allein in Deutschland sind es rund 8.000 [Guo et al., 2022; Mukoviszidose e.V.]. Der Erkrankung liegt ein Defekt des CFTR-Gens (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) zugrunde. Die Störungen des Salz- und Wassertransports über die Epitheloberfläche führen zur Produktion von zähem Schleim in verschiedenen Organen [O'Leary et al., 2024].

Für die Studie der Cork University Dental School & Hospital in Irland wurden 92 Probanden rekrutiert, davon 59 Mukoviszidose-Patienten und 28 gesunde Personen. 64 Prozent der Mukoviszidose-Patienten wiesen Schmelzdefekte auf, verglichen mit 30 Prozent der Probanden in der Kontrollgruppe. Im Median waren in bei Mukoviszidose-Patienten 1,5 Zähne betroffen, in der Kontrollgruppe null. Die Defekte zeigten sich in Form von Hypomineralisierungen, Rillen und Grübchen, diffusen oder abgegrenzten Opazitäten, Letztere wurden in dieser Studie am häufigsten beobachtet. Die Schmelzdefekte waren vorwiegend in der ästhetischen Zone.

Die genaue Ätiologie ist nicht geklärt

Die Autoren erklären, dass Schmelzdefekte typischerweise in der Reifungsphase des Zahnschmelzes auftreten: „Die Reifungsphase beinhaltet den Transport von Kalzium- und Phosphationen in den sich entwickelnden Schmelz, die Sekretion von Enzymen, um die Zunahme der Mineraldichte zu erleichtern, und die Regulierung des pH-Werts, um die Mineralausfällung zu unterstützen [Manton et al., 2021]. Die Reifungsphase ist hochgradig reguliert und kann sowohl durch Umwelteinflüsse als auch durch genetische Störungen gestört werden.“ [O'Leary et al., 2024]. Die genaue Ätiologie der Schmelzdefekte bei Mukoviszidose-Patienten ist nicht geklärt, es wird aber eine Folge des Verlustes des CFTR-Gens vermutet.

Da die Anzahl der Studienteilnehmer sehr klein war, empfehlen die Autoren, die Ergebnisse noch mal im Rahmen einer größeren Studie zu überprüfen.

O'Leary F, Coffey N, Burke FM, Roberts A, O'Regan P, Kirwan L, Plant B, Hayes M. The prevalence of developmental defects of enamel in a cohort of adults with cystic fibrosis - A cross sectional study. J Dent. 2024 May;144:104893. doi: 10.1016/j.jdent.2024.104893. Epub 2024 Feb 17. PMID: 38373520.

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