Meta-Analyse: Drogensucht und Mundgesundheit
Für die Meta-Analyse der University of Queensland in Australien wurden 28 internationale Studien sowie die Daten von über 4.086 Drogenabhängigen, die sich in zahnärztlicher Behandlung befanden ausgewertet. Die Kontrollgruppe bestand aus 28.031 Personen.
Das Ergebnis: Drogenkonsum wirkt sich unmittelbar auf die Mundgesundheit aus. Das Team von Hooman Baghaie fand heraus, dass Drogenabhängige im Durchschnitt 3,5 weniger Zähne und entwickeln häufiger Karies und parodontale Erkrankungen haben, als Menschen die keine Drogen konsumieren. Vor allem Mangelernährung und Heißhungerattacken haben eine schlechte Mundhygiene, Mundtrockenheit und Zähneknirschen zur Folge. Zudem schädigen Drogen, wie Kokain, Heroin oder Cannabis das Zahnfleisch.
Die Mundgesundheit hat zudem erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und die allgemeine Gesundheit, stellte Baghaie fest: "Chronische Entzündungen und Bakteriämie, die für eine schlechte Mundgesundheit charakteristisch sind, können koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall, Diabetes und Atemwegserkrankungen auslösen.
Zahnärzte sollten Patienten aufklären
"Daher spielen Zahnärzte in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Sie können die ersten sein, die klinische Anzeichen einer fortgeschrittenen Zahn- oder Parodontalerkrankung sehen, die auf einen Drogenmissbrauch schließen lassen", schreiben die Autoren. Zudem sollten Zahnärzte bei der Anamnese das Thema Drogenabusus nicht vernachlässigen und Patienten über die Risiken für die Mundgesundheit informieren.
Quelle: Hooman Baghaie, Steve Kisely, Malcolm Forbes, Emily Sawyer, Dan J. Siskind, A systematic review and meta-analysis of the association between poor oral health and substance abuse, in: Addiction, 16 March 2017 , doi: 10.1111/add.13754
Die vollständige Studie finden Siehier.