Zahnärztekammer Westfalen-Lippe

Neue Aufstiegsfortbildung „Bachelor Professional in Dentalhygiene“

LL
Praxis
Die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) bietet in Kooperation mit der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung des Universitätsklinikums Münster die bundesweit erste Aufstiegsfortbildung zur/m Bachelor Professional in Dentalhygiene (BA Pr. DH) an.

Damit wird die bisherige Fortbildung zur Dentalhygienikerin (DH) abgelöst und durch eine Fortbildung mit höherwertigem Abschluss ersetzt. Die Aufstiegsfortbildung ist damit nach deutschem Qualifikationsrahmen auf einer Stufe mit dem akademischen Bachelor. Sie dauert 15 bis 18 Monate, ist also in drei Trimester unterteilt und kann berufsbegleitend stattfinden.

Mit der Aufstiegsfortbildung können Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) übrigens auch ohne Abitur und mit mindestens einjähriger Berufserfahrung direkt durchstarten. Prophylaxeassistentinnen und -assistenten (ZMP), die ihren Abschluss innerhalb der letzten fünf Jahre gemacht haben, können nach einer Gleichwertigkeits- und Aufnahmeprüfung im 2. Trimester beginnen. Bereits ausgelernte DH können den Abschluss „Bachelor Professional in Dentalhygiene“ durch eine separate Prüfung erlangen. Ausführliche Informationen über die Aufstiegsfortbildung gibt es hier auf der Website der Kammer.

Warum die Aufstiegsfortbildung?

Weil Parodontalerkrankungen zunehmen und das Gesundheitsbewusstsein der Patienten immer weiter steigt, können die erforderlichen Behandlungs- und Präventionsmaßnahmen von Zahnmedizinerinnen und Zahnmedizinern alleine nicht mehr geleistet werden, argumentiert die Kammer. Deshalb seien mehr denn je hochqualifizierte DH beziehungsweise Bachelor Professional in Dentalhygiene notwendig, um den Zahnarzt in der Präventivzahnmedizin zu unterstützen. Dann seien viele Maßnahmen aus diesem Bereich nach dem Zahnheilkundegesetz vom Zahnarzt oder von der Zahnärztin auf die DH oder den BA Pr. DH delegierbar. Ziel seien auch mehr Eigenverantwortung und Teamführungaufgaben.

Vorstandsmitglied Hans-Joachim Beier betont: „Wir nutzen mit der neuen Aufstiegsfortbildung die Änderungen des Berufsbildungsmodernisierungsgesetzes, das ermöglicht, geschützte Berufsabschlüsse gegenüber dem Studium aufzuwerten und international vergleichbar zu machen. Wir bieten hiermit jungen Menschen einen attraktiven Karriereweg und sind überzeugt, dass wir damit auch dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenwirken.“

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