Neues von der gematik

Neuer Zugangsweg zur TI über ein Gateway

pr
Politik
Die gematik hat dem Hersteller RISE die Anbieterzulassung für das TI-Gateway erteilt. Damit steht Nutzern neben dem Konnektor ab sofort eine neue Anschlussmöglichkeit für die Telematikinfrastruktur (TI) zur Verfügung.

Bislang nutzten Arzt- und Zahnarztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken vorwiegend einen Konnektor in der Praxis, vergleichbar mit einem Internet-Router, um sich mit der TI zu verbinden. Die Einführung des TI-Gateway sei nun ein entscheidender Schritt, um die Infrastruktur des deutschen Gesundheitsnetzes zu modernisieren und weiterzuentwickeln, , meldet die gematik.

Denn mit dem TI-Gateway werde kein Konnektor mehr in den Einrichtungen vor Ort für die TI-Anbindung benötigt. Konfigurationen, Wartungsarbeiten und das Einspielen neuer Updates erfolgten zentral und würden durch den von der gematik zugelassenen Anbieter durchgeführt. Neu sei auch, dass die Betriebsverantwortung mit dem TI-Gateway beim jeweiligen Anbieter liegt. Vorteile bestehen der gematik zufolge auch für größere Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die bisher eine Vielzahl an Konnektoren für die TI-Nutzung beschaffen und in den Einrichtungen selbst betreiben mussten.

Größerer IT-Support für die Installation oder Wartung fällt weg

Künftig sollen weitere Gesundheitsakteure, wiePflege- und Rehabilitationseinrichtungen oder auch Physiotherapie-Praxen, von den TI-Anwendungen wie der ePA für alle oder dem sicheren Mailverfahren KIM profitieren. Auch Dentallabore werden sich dann laut gematik über das TI-Gateway an die TI anschließen können, um beispielsweise von einem sicheren Kommunikationskanal mit Zahnarztpraxen profitieren zu können.

Für den TI-Zugang könnten diese Einrichtungen direkt das TI-Gateway nutzen. Größerer IT-Support für die Installation oder Wartung eines Konnektors vor Ort sei somit nicht mehr notwendig, was insbesondere für kleinere Einrichtungen bisher eine Hürde darstellte.

Die ersten Ankündigungen marktreifer Produkte machte die gematik allerdings schon vor deutlich über einem Jahr, heißt seitens der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) gegenüber den zm dazu. Die jetzt erfolgte erste Zulassung sei demnach zwar begrüßenswert, mittelfristig werde es aber mehrere Anbieter am Markt geben. Im Gegensatz zu im Rechenzentrum gehosteten (gewöhnlichen Einbox-) Konnektoren (meist als „TI as a Service“ beworben) gebe es nun auch im engeren Sinne einen von der gematik zugelassenen (und nicht nur geduldeter) Dienst zur Anbindung einer Praxis an die TI.

TI-Zugang für Privatzahnarztpraxen

Privatzahnärztinnen und -zahnärzte können ab sofort für ihre Praxen einen Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) zu erhalten, meldet die gematik. Den dafür erforderlichen elektronischen Praxisausweis, die Institutionskarte SMC-B, gibt die heraus und kann online bei der D-TRUST beantragt werden. Die SMC-B ermöglicht die Nutzung von TI-Anwendungen, darunter das Ausstellen elektronischer Rezepte, der Austausch von Informationen mit Fachkollegen über KIM (Kommunikation im Medizinwesen) sowie der Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA) der Versicherten. Voraussetzung für den Erhalt einer SMC-B sind der elektronische Heilberufsausweis (HBA), auch eZahnarztausweis genannt, und die Bestätigung der zuständigen Zahnärztekammer über eine privatzahnärztliche Tätigkeit in eigener Praxis.

Das neue Gateway habe hauptsächlich für Zahnarztpraxen Relevanz, die sich erstmalig anbinden oder deren Konnektorlaufzeit bald ende, heißt es von der KZBV weiter. Die Praxen müssten aber in jedem Fall mit ihren IT-Dienstleistern klären, welche Optionen sie konkret haben. Denn auch die Gegebenheiten der Praxis-IT könnten sich gegebenenfalls einschränkend darauf auswirken, welches Produkt gewählt werden kann. Es werde auch zwischen den TI-Gateways unterschiedliche Anbindungsmodelle mit unterschiedlichen Aufwänden und Kosten geben.

Wie sich TI-Gateways bewähren, muss noch erprobt werden

Niemand müsse sich jetzt zwingend mit dem Thema auseinandersetzen, nur weil das erste TI-Gateway zugelassen worden sei, unterstreicht die KZBV. Wie sich die TI-Gateways in der Praxis im Vergleich zum Konnektor bewähren, müsse erst noch erprobt werden. Man gehe aber allgemein davon aus, dass sich die Verfügbarkeit und Stabilität erhöhen werden.

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