Parodontitis könnte Alzheimer-Symptome verstärken
In Versuchen führte das Bakterium zu einer abnormalen Vermehrung von Mikrogliazellen in Mäusen. Dabei handelt es sich um Immunzellen im Gehirn, die normalerweise geschädigte Neuronen und Infektionen beseitigen und zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheit des zentralen Nervensystems beitragen.
Infektionen sind entscheidend für kognitiven abbau
Das Überangebot an Mikrogliazellen durch hohe Zahlen von F. nucleatum führte bei den Mäusen auch zu einer verstärkten Entzündungsreaktion. Es wird angenommen, dass chronische Entzündungen oder Infektionen ein entscheidender Faktor für den kognitiven Abbau sind, der mit dem Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit einhergeht.
In der Vergangenheit haben Wissenschaftler bereits mögliche Verbindungen zwischen Parodontalerkrankungen und Alzheimer vermutet. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine durch F. nucleatum verursachte Parodontalerkrankung, die nicht oder nur unzureichend behandelt wird, die Symptome der Alzheimer-Krankheit verschlimmern könnte. Umgekehrt könnte eine wirksame Behandlung der Parodontitis bei Menschen mit Alzheimer im Frühstadium das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit verlangsamen.
Wirksame Paro-Behandlung könnte Alzheimer im Frühstadium verlangsamen
Die Forschungsergebnisse deuten auch auf potenzielle Angriffspunkte für Medikamente hin, die die durch F. nucleatum verursachte lokale und systemische Entzündung im parodontalen Milieu spezifisch unterdrücken könnten. Die Forschenden hoffen, dass die Bekämpfung des F. nucleatums eines Tages das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit verlangsamen könnte.
Wu H, Qiu W, Zhu X, Li X, Xie Z, Carreras I, Dedeoglu A, Van Dyke T, Han YW, Karimbux N, Tu Q, Cheng L, Chen J. The Periodontal Pathogen Fusobacterium nucleatum Exacerbates Alzheimer's Pathogenesis via Specific Pathways. Front Aging Neurosci. 2022 Jun 23;14:912709. doi: 10.3389/fnagi.2022.912709. PMID: 35813949; PMCID: PMC9260256. DOI:10.3389/fnagi.2022.912709