PDT wirksam gegen Mundgeruch

Eine Studie aus Brasilien zeigt, dass eine antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT) mit dem Farbstoff Annatto wirksam für die Behandlung von Mundgeruch ist. Die antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT) besteht aus der Verabreichung eines Photosensibilisators in Kombination mit einer Lichtquelle einer bestimmten Wellenlänge und Sauerstoff. Durch das Verfahren werden reaktive Sauerstoffspezies erzeugt, die den Zelltod der Bakterien herbeiführen.

Die Forschenden wählten 52 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren aus, die vorwiegend durch den Mund atmen und bei denen die Diagnose Mundgeruch mit Hilfe eines Halimeters bestätigt wurde. Durch die Mundatmung wird der Speichel ausgetrocknet und seine antibakterielle und reinigende Wirkung verringert, was Mundgeruch begünstigen kann. Halitosis kann auf lokale oder systemische Erkrankungen wie Gingivitis, Parodontalerkrankungen, diabetische Azidose, Leberversagen oder Atemwegsinfektionen zurückzuführen sein kann.

Die 52 Kinder, die die Kriterien für die Aufnahme in die Studie erfüllten, erhielten 30 Tage lang Anweisungen zum Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta und zur Verwendung von Zahnseide dreimal täglich nach den Mahlzeiten. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt einmalig eine aPDT mit Annatto-Photosensibilisator. Annatto ist ein orange-rotes Pigment, das aus den Samen von Bixa orellana (achiote oder urucum) gewonnen wird, einem in den tropischen Teilen Amerikas beheimateten Strauch. Die andere Gruppe benutzte einen Zungenschaber und erhielt kein aPDT. Beide Gruppen benutzten wie angegeben Zahnbürste und Zahnseide.

Bei der einzigen aPDT-Sitzung wurde der Annatto-Photosensibilisator in einer Konzentration von 20 Prozent in einer Menge auf die Zunge gesprüht, die ausreichte, um das mittlere Drittel des Zungenrückens zu bedecken (fünf Sprühstöße), und zwei Minuten lang dort belassen. Sechs Punkte wurden mit einem Abstand von einem Zentimeter und einer Bestrahlungsdauer von 20 Sekunden pro Punkt bestrahlt. Die Ergebnisse zu Mundgeruch und Zungenbelag vor und nach der Behandlung sowie sieben und 30 Tage später wurden analysiert und verglichen.

Der Mundgeruch hat sich in beiden Gruppen deutlich verbessert, jedoch stärker in der Gruppe, die mit aPDT behandelt wurde. Mundgeruch kann zu sozialen Problemen führen, die Lebensqualität beeinträchtigen und auf ernstere Erkrankungen hinweisen. Bei Kindern kann er sich in einer kritischen Phase der sozialen Interaktion negativ auf die psychologische Entwicklung auswirken. Obwohl an der Studie nur Kinder teilnahmen, kann die Methode Mundgeruch bei Menschen jeden Alters behandeln.