„Realitätscheck: Einwanderer sind nicht für die Krise der NHS-Zahnmedizin verantwortlich!“
Der Daily Telegraph hatte am 7. Februar berichtet, dass Abgeordnete der Tories und der „Reform UK“ (vormals Brexit Party) Migranten für den desolaten Zustand des National Health Service (NHS) verantwortlich machen: Die hohe Zahl von Migranten in Großbritannien führe zu einer „unstillbaren Nachfrage“ nach Gesundheitsleistungen. „Die Masseneinwanderung hat einen unstillbaren Strom der Nachfrage nach Ärzten, Zahnärzten, Notaufnahmen, Krankenhausbetten und vielem mehr ausgelöst", behauptete etwa Richard Tice, Vorsitzender von Reform UK. “Das britische Volk zahlt den schmerzhaften Preis für den Verrat der Regierung in Sachen Einwanderung. Wenn man die Nachfrage erhöht und das Angebot nicht erhöht, entstehen Probleme.“ Die rechten Kreise ermutigten auch Premierminister Rishi Sunak, mit seinen Plänen zu strengeren Grenzkontrollen fortzufahren.
Eine neue Zahnarztpraxis in Bristol wird überrannt
Auslöser der Debatte war eine Nachricht aus Bristol: Eine neue Zahnarztpraxis konnte dort zwei Tage nach der Eröffnung am 5. Februar bereits keine Patienten mehr annehmen, weil sie förmlich überrannt wurde. Bilder zeigen die langen Schlangen bei der Anmeldung. Insgesamt ließen sich mehr als 1.300 Menschen auf die Warteliste setzen, teilte die Saint Pauls Dental Practice mit.
Die British Dental Association (BDA) kritisierte die Anschuldigungen auf Instagram und nannte sie „beleidigend und unzutreffend“: „Während Hinterbänkler der Regierung und Führer der Reformpartei versuchen, die Krise in der Zahnmedizin auf Migranten abzuwälzen, haben wir die Fakten dargelegt", stellt die BDA umgehend klar. „Wir sind entsetzt, dass einige Politiker Einwanderer für die aktuelle Krise in der NHS-Zahnmedizin verantwortlich machen.“
Rechte Politiker geben Einwanderern die Schuld an der desolaten NHS-Zahnmedizin
Die BDA führt an: „Seit 2010 haben Einwanderer das Zahnbudget real nicht um eine Milliarde Pfund gekürzt. Einwanderer weigerten sich nicht, einen gebrochenen Vertrag zu kitten, der den Exodus des NHS befeuert hat. Tatsächlich kommen etwa 30 Prozent der Zahnärzte im Vereinigten Königreich aus dem Ausland und haben sich dort qualifiziert.“
Mit Verweis auf den ebenfalls am 7. Februar veröffentlichten NHS-Plan zur Reform der zahnmedizinischen Versorgung weist die BDA darauf hin, dass die Regierung schuld an der Krise ist: „Wir sehen Warteschlangen und Menschen, die aufgrund der in Westminster getroffenen Entscheidungen selbst nach der Extraktionszange greifen. Diese Regierung hat fast ein Jahr mit einem „Wiederaufbauplan“ verplempert, der nicht hält, was er vrespricht."
Die BDA ruft zur Unterzeichnung ihrer Petition auf: Darin fordert sie Premierminister Rishi Sunak auf, die NHS-Zahnmedizin ordnungsgemäß zu finanzieren, damit sich jeder, der eine Versorgung benötigt, sich diese auch sichern kann; die Verträge aufzulösen, die Zahnärzte aus dem NHS verdrängen; und einen NHS neu aufbauen, bei dem die Prävention im Mittelpunkt steht.