Schummelmelder.de: Verbraucher sollen ungesunde Lebensmittel enttarnen
Unter www.schummelmelder.de können Verbraucher ab sofort Lebensmittel, von denen sie sich im Supermarkt getäuscht fühlen, online mit einem Foto und einem Kommentar hochladen.
Täuschung ist leider eher die Regel ...
"Wir wollen Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Plattform geben, auf der sie ihre Kritik an Werbelügen direkt öffentlich machen können. Denn: Täuschung ist leider eher die Regel als die Ausnahme im Supermarkt", erklärt Sophie Unger, Projektleiterin bei foodwatch. "Darauf wollen wir mit dem 'Schummelmelder' aufmerksam machen - und Politik und Lebensmittelwirtschaft endlich zum Handeln bewegen."
Wenn unausgewogene Babyprodukte "kindgerecht" werden
Die Verbraucherorganisation fordert klarere Kennzeichnungsregeln für Lebensmittel. Die bisherigen Vorgaben würden laut foodwatch nicht vor irreführenden Angaben auf Lebensmittelpackungen schützen. Obwohl im EU-Lebensmittelrecht allgemein ein Verbot von Täuschung festgeschrieben sei, könnten in der Praxis Hersteller dennoch oft ganz legal schummeln und täuschen - weil zum Beispiel Zuckerbomben mit "Gesundheitsversprechen", unausgewogene Babyprodukte als "kindgerecht" oder hochverarbeitete Lebensmittel als "natürlich" und "traditionell" beworben werden dürften.
Um auf das Problem der legalen Verbrauchertäuschung im Lebensmittelbereich hinzuweisen, verleiht foodwatch seit 2009 den "Goldenen Windbeutel". Bei der Online-Abstimmung können Verbraucher aus fünf nominierten Produkten die dreisteste Werbelüge des Jahres wählen. Auch für 2018 ist wieder eine Wahl zum Goldenen Windbeutel geplant. Alle Produkte, die auf der Plattform 'Schummelmelder.de' veröffentlicht sind, werden dann auch bei der Auswahl der Kandidaten für den Goldenen Windbeutel 2018 berücksichtigt.