So investieren Frauen
So haben beispielsweise Ärztinnen in den Jahren 2022/2023 für eine hausärztliche Einzelpraxis im Durchschnitt gut 97.000 Euro ausgegeben – bei Männern waren es rund 127.000 Euro – das waren 30 Prozent mehr.
Auch Zahnärztinnen zahlen ein Drittel weniger
Bei Zahnärztinnen war der Unterschied mit rund 32 Prozent ähnlich groß: 2023 zahlten Männer durchschnittlich 280.000 Euro für eine Einzelpraxis, während Frauen bei 212.000 Euro lagen.
Auch Apothekerinnen nehmen im Durchschnitt weniger Geld in die Hand für die Existenzgründung, 2023 war die Differenz besonders groß: Die von Frauen gezahlten Übernahmepreise lagen im Schnitt bei 448.000 Euro, bei Männern waren es mit 615.000 Euro mit 37 Prozent deutlich mehr.
Frauen wollen detailliert Bescheid wissen
„Der Schritt in die eigene Praxis oder Apotheke ist in der Regel mit einer finanziellen Verpflichtung verbunden, und an diesem Punkt fragen Frauen deutlich genauer nach“, sagt Ute Keller, Filialleiterin bei der apoBank in Stuttgart.
„Sie wollen im Detail wissen, wie viele Behandlungen und welcher Zeitaufwand nötig sind, um die Praxis wirtschaftlich führen zu können. Das können wir auch ziemlich genau berechnen, und eine Analyse zum notwendigen Umsatz für jede Fachrichtung simulieren, was auch die Entscheidung für die Niederlassung deutlich erleichtert. Trotz allem beobachten wir, dass sich Frauen häufiger für kleinere Praxen oder Apotheken entscheiden, die dann zunächst entsprechend niedrigere Investitionen erfordern, und sich dann lieber später schrittweise vergrößern.“