Aktion gegen Zahnärztemangel

Tschechien: Finanzspritze für Praxen auf dem Land und in Randregionen

mth/pm
NachrichtenPraxis
Im Kampf gegen den Zahnärztemangel auf dem Land und in Randregionen setzt Tschechien erstmals finanzielle Anreize. Das berichtet der Auslandssender des tschechischen Rundfunks, Radio Prag.

Demzufolge wurden die ersten Fördergelder an drei Zahnarztpraxen in Cheb/Eger und Ústí nad Labem/Aussig an der Elbe im Westen des Landes sowie in Horní Cerekev/Oberzerekwe im Süden ausgezahlt. In den genannten drei Fällen seien umgerechnet insgesamt knapp 140.000 Euro für die Gehälter von Allgemeinkrankenschwestern und Dentalhygienikern oder für zahnärztliche Instrumente überwiesen worden.

Die Förderung ist an Bedingungen geknüpft: So müssen die Antragsteller nachweisen, dass Kinder und Rentner mindestens zehn Prozent der registrierten Patienten ausmachten. "Es ist sehr schwierig, Zahnärzte zu finden, die bereit sind, Kinder zu behandeln. Mit Ausnahme von Prag mangelt es praktisch in allen Regionen der Tschechischen Republik an Zahnpflegepersonal für Kinder", wird Minister Adam Vojtěch von seiner Behörde zitiert. Zudem müssten die Praxen mindestens 35 Stunden pro Woche geöffnet haben und Verträge mit mindestens vier gesetzlichen Krankenversicherungen haben.

Maximale Förderung von 46.750 Euro für 60 Monate

Wie das Gesundheitsministerium in Prag weiter mitteilte, beträgt der maximale Zuschuss 240.000 Kronen (CZK) für zwölf Monate und 1.200.000 CZK für 60 Monate. Das entspricht circa 9.350 beziehungsweise 46.750 Euro .

Der Antragsteller muss mindestens 30 Prozent zum Gesamtbudget beitragen. Für die Aktion hat die Behörde mehr als 100 Millionen CZK eingeplant, das sind fast 3,9 Millionen Euro. Bis 2021 können Zuschüsse an bis zu 100 Interessenten vergeben werden. Die Empfänger der Förderung werden vom Ministerium in Zusammenarbeit mit der tschechischen Zahnärztekammer, der Česká stomatologická komora, ausgewählt, die dem Ministerium "wertvolle Erfahrungen aus der Praxis" lieferte, wie es in der Mitteilung heißt.

Um die Regionen mit dem höchsten Bedarf zu identifizieren, sei eine Kommission "für die Verfügbarkeit von Zahnbehandlungen in der Tschechischen Republik" eingesetzt worden. Diese setzt sich aus Vertretern der Krankenkassen, der Zahnärztekammer, der Fakultät für Naturwissenschaften an der Prager Karls-Universität und des Ministeriums für Gesundheit zusammen.

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