VdZÄ fordert Übergangsquote in der Standespolitik
"Wir fordern den Berufsstand auf, endlich für eine angemessene Beteiligung der Kolleginnen an der Bewältigung der standespolitischen Aufgaben und Herausforderungen zu sorgen", verlangt VdZÄ-Präsidentin Dr. Anke Klas in einer Mitteilung des Verbands . Hintergrund für die Forderung sind die Bundesversammlung der BZÄK und die Vertreterversammlung der KZBV im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages im November in Frankfurt am Main.
BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel habe kürzlich zu Recht betont, der Berufsstand könne auf eine solche Veränderung keine 30 Jahre mehr warten, so Klas weiter. "Das können wir nur untermauern. Nur mit der vollen Entfaltung des weiblichen Potenzials werden wir die zukünftigen Herausforderungen meistern können. Diversität ist der entscheidende Schlüssel und Ausdruck eines starken liberalen Berufsstands in einer modernen Gesellschaft."
"Hat es eine geschafft, wird dies besonders betont!"
Zwar gebe es auch im Kreis der Kolleginnen Kritikerinnen am "Konzept Quote", heißt es in der Mitteilung. So werde oft betont, dass mit guter Qualifikation vieles erreichbar sei. Dabei werde aber vergessen, dass diese "Qualifikation" für (standes-)politische Arbeit bislang nicht definiert ist. Kolleginnen, die sich für standespolitische Mitarbeit interessieren, erlebten nicht selten Rahmenbedingungen, die das ursprüngliche Engagement ausbremsen.
Außerdem fehlten Vorbilder, bemängelt Klas: "Es ist keineswegs selbstverständlich, dass Zahnärztinnen in Vorständen der Körperschaften aktiv sind. Hat es eine geschafft, wird dies besonders betont. Davon müssen wir wegkommen: Die Beteiligung von Kolleginnen in den Gremien des Berufsstands muss zu einer Selbstverständlichkeit werden!", fordert die in Bonn niedergelassene Zahnärztin und zertifizierte Implantologin.
"Wir sind sicher, dass eine Quote kein Dauerzustand sein muss!"
Um den Anteil der Frauen in den Vorständen zu erhöhen und damit auch den jungen Zahnärztinnen Rollenvorbilder zu schaffen, fordert der VdZÄ die Körperschaften und Dach-Organisationen im Bereich der Standespolitik auf, sich für eine "Übergangsquote" einzusetzen.
"Wir sind sicher, dass eine Quote kein Dauerzustand sein muss, weil der weibliche Nachwuchs nachrücken wird, wenn es etablierte Plätze für sie gibt. Wenn die Kolleginnen sehen, dass respektvoll und konstruktiv an der Lösung von Sachfragen gearbeitet wird. Wenn Bilder von Vorständen und Delegierten ganz selbstverständlich auch Zahnärztinnen zeigen und diese in der Arbeit für den Berufsstand erfolgreich auftreten." Kernziel des VdZÄ sei die Gleichstellung der Kolleginnen und Kollegen, das Thema ‚Quote’ dabei der vorrangigste Punkt.
Der Verbandspräsidentin zufolge liegt der Frauenanteil in den KZV-Vorständen derzeit bei sieben Prozent, in den Kammervorständen bei 16 Prozent, in der Vollversammlung der KBZV bei fünf Prozent und im KZBV-Vorstand bei Null. Dies sagte Klas während des 10. Hirschfeld-Tiburtius-Symposiums im Juni in Leipzig, als ihr der gleichnamige Preis verliehen wurde .
Verband der Zahnärztinnen (VdZÄ)
Verband der Zahnärztinnen (VdZÄ)
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: "Mit Blick auf den wachsenden Anteil von Frauen unter den Zahnärzten wurde im Juni 2018 der Verband der Zahnärztinnen gegründet, um künftig die weiblichen Interessen innerhalb der standespolitischen Landschaft der Zahnmedizin zu thematisieren."