Studie der La Trobe University in Melbourne

Verheerende Gesichtsverletzungen durch E-Zigaretten

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Zahnmedizin
In den vergangenen 10 Jahren wurden nur 32 Fälle von spontan explodierenden E-Zigaretten registriert. Wenn es passiert, kommt es allerdings meist zu sehr schweren Verletzungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich.

Für die Kohortenstudie identifizierten Wissenschaftler der La Trobe University in Melbourne, Australien, im September 2022 per Literaturrecherche in den weltweit wichtigsten biomedizinischen Datenbanken insgesamt 922 Studien, bei denen Begriffe wie E-Zigarette, Explosion, Explosion, Trauma und Verbrennung eine Rolle spielten. 28 Studien, darunter 20 Fallberichte und 8 Fallserien, erfüllten die Einschlusskriterien. Nichtklinische Studien, Übersichtsartikel und Studien ohne Verletzungen im Gesichtsbereich wurden ausgeschlossen. Die Fallberichte kamen hauptsächlich von behandelnden Ärzten in den USA, Großbritannien und Malaysia.

Ziel war, Verletzungen im Mund- und Kieferbereich zusammenzufassen und die Assoziationen zwischen Verletzungsarten, -ort und -behandlung zu untersuchen. Bei den Probanden wurden demografische Daten, Gerätemerkmale, Art und Umfang der Verletzung sowie die Behandlung und aufgetretene Komplikationen erfasst. Ermittelt wurde auch, ob die Art der Verletzung (Verbrennung oder Projektil) und die zugehörige Lokalisation (Auge, Gesicht oder intraoral bei Verbrennungen und Gesichtsdrittel bei Projektil) mit den Ergebnissen der Intubation und der chirurgischen Behandlung in Zusammenhang standen.

Drei Viertel waren Projektilverletzungen, ein Viertel Verbrennungsverletzungen

Insgesamt wurden 32 Explosionen durch E-Zigaretten registriert. Sie verursachten 105 Verletzungen im Gesichtsbereich. Projektilverletzungen machten 73,3 Prozent (n = 77) aller Gesichtsverletzungen aus, Verbrennungsverletzungen 26,7 Prozent (n = 28).

14 Patienten erlitten sowohl Projektil- als auch Brandverletzungen. Die meisten Brandverletzungen betrafen das Gesicht (64,3 Prozent), die Mundhöhle (25 Prozent) und das Auge (10,7 Prozent). Die Mehrzahl der Projektilverletzungen (81,8 Prozent) trat im unteren Gesichtsdrittel auf. 20 Patienten (62,5 Prozent) erlitten eine Knochen- oder Zahnfraktur.

Die Behandlung der Verletzungen erforderte bei 62,5 Prozent der Patienten einen chirurgischen Eingriff, einschließlich offener Reposition und interner Fixierung der Frakturen, Zahnextraktion, Knochen- und Hauttransplantationen und Augenoperationen. In allen Studien, die über die Nachbeobachtung berichteten, wurde eine Komplikationsrate von 44,4 Prozent beobachtet. Es gab weder einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Explosionsverletzungen im Mundbereich und Intubation oder chirurgischer Behandlung; noch gab es einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen anderen Verletzungsarten und -orten und Intubation oder chirurgischer Behandlung.

"Dies sind nur die gemeldeten Vorfälle", geben die Autoren um Vincent Tran zu bedenken. "Es gibt möglicherweise Hunderte weiterer Fälle, in denen die Patienten keine ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen - oder der behandelnde Arzt seinen Befund nicht veröffentlicht. Es gibt auch veröffentlichte Forschungsergebnisse, die belegen, dass viele Verletzungen an Hüften, Oberschenkeln und Beinen auf explodierende Vapes in den Taschen der Menschen zurückzuführen sind."

Bei E-Zigaretten besteht den Forschern zufolge das Risiko einer Selbstentzündung, die zu schweren Verletzungen im Mund- und Kieferbereich führen kann, insbesondere im unteren Gesichtsdrittel, was in der Regel chirurgisch behandelt werden muss. Die Sicherheit dieser Geräte sollte den Autoren zufolge durch eine bessere Aufklärung der Nutzer sowie durch eine stärkere Regulierung verbessert werden.

Tran V, Mian M, Sreedharan S, Robertson R, Saha A, Tadakamadla SK, Lee K. Oral and Maxillofacial Injuries Associated With E-Cigarette Explosions: A Systematic Review and Management Guidelines Proposal. J Oral Maxillofac Surg. 2023 Feb 14:S0278-2391(23)00094-0. doi: 10.1016/j.joms.2023.01.009. Epub ahead of print. PMID: 36806607.

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