Viele Menschen unterschätzen HPV & Co.
Zum Welttag der sexuellen Gesundheit am 4. September 2024 veröffentlichte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Daten der neuen „LIEBESLEBEN-Studie – Wissen, Einstellungen und Verhalten zu sexueller Gesundheit und sexuell übertragbaren Infektionen (STI)“. Befragt wurden 4.640 Menschen ab 16 Jahren. Die Studie zeigt deutlich die Herausforderungen in der Präventions- und Aufklärungsarbeit rund um STI, heißt es. So unterschätzen viele Menschen, selbst von einer STI betroffen sein zu können.
Zwar haben laut Studie 89 Prozent der Personen, die bereits sexuell aktiv waren, Erfahrungen mit dem Gebrauch von Kondomen – „immer“ oder „häufig” benutzt wurden sie von Menschen, die in keiner festen Beziehung leben und in den vergangenen 12 Monaten Sex hatten, nur von 50 Prozent der Befragten. Der am häufigsten genannte Grund für den Verzicht auf Kondome ist die Annahme, das Gegenüber und man selbst seien gesund (62 Prozent).
LIEBESLEBEN ist eine Initiative zur Förderung sexueller Gesundheit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), bietet niedrigschwellige Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention und informiert insbesondere zu sexuell übertragbaren Infektionen, auch mit Humanen Papillomviren (HPV). Etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer erkrankten in Deutschland jedes Jahr aufgrund von HPV an Krebs, heißt es zur Sensibilisierung. „Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals; bei Männern verursachen HPV-Infektionen vor allem Krebs im Mund- und Rachenraum.“
Wenn eine HPV-Infektion mit sogenannten Hochrisiko-Typen dauerhaft fortbesteht, können Zellveränderungen verursacht werden, die sich im Laufe von Jahren zu Krebs entwickeln können. Etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer erkranken in Deutschland jedes Jahr aufgrund von HPV an Krebs, heißt es zur Sensibilisierung. Außerdem weist die Initiative auf neueste Forschungsergebnisse aus dem USA hin, wonach die Schutzwirkung der HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs bei bis zu 90 Prozent und bei den anderen Krebsarten zwischen 50 und 75 Prozent liegt (zm berichtete).