Vier von zehn Patienten haben Komplikationen mit ihrem Implantat
In Schweden erhalten jährlich mehr als 30.000 Patienten eine implantatgestützte restaurative Therapie. Die Göteburger Wissenschaftlerin Karolina Karlsson, Zahnärztin mit Schwerpunkt Parodontologie und Ph.D. am Institut für Zahnheilkunde der Sahlgrenska-Akademie, hat in einer Forschungsarbeit im Rahmen ihrer Dissertation die Häufigkeit, Folgen und Kosten der im Gefolge der Versorgung aufgetretenen Komplikationen untersucht.
Die Daten für die Untersuchung stammten aus dem Register der schwedischen Sozialversicherung. Zunächst wurden Zahnunterlagen und Röntgenaufnahmen von 2.765 zufällig ausgewählten erwachsenen Patienten ausgewertet. Davon wurden dann 596 Personen neun Jahre nach ihrer Behandlung mit Zahnimplantaten klinisch untersucht.
Technische Probleme waren am häufigsten, gefolgt von Periimplantitis
Die Ergebnisse zeigten, dass 42 Prozent der Patienten an mindestens einer Komplikation litten. Der häufigste Typ waren technische Komplikationen, gefolgt von periimplantären Erkrankungen. Die alleinige Behandlung der Periimplantitis mit nicht-chirurgischen Methoden in Form einer professionellen Reinigung und Anleitung zur Mundhygiene erwies sich dabei als unzureichend. Eine zusätzliche chirurgische Behandlung konnte jedoch ein weiteres Fortschreiten der Krankheit verhindern.
In der ökonomischen Betrachtung war der Implantatverlust die Komplikationsart, die zu den höchsten Gesamtkosten führte.
"Die Ergebnisse liefern Zahnärzten und Patienten wichtige Informationen, die es ihnen ermöglichen, das Risiko für Komplikationen im Zusammenhang mit einer implantatgetragenen Versorgung zu bewerten und zu reduzieren", sagt Karlsson.
Karolina Karlsson: Implant-supported restorative therapy in a Swedish population: Complications and cost evaluations,http://hdl.handle.net/2077/68053