Was schädigt die Zähne mehr: Rauchen oder Dampfen?
Das Team aus Sheffield und Newcastle untersuchte 40 Beobachtungs- und Interventionsstudien, in denen klinische Indikatoren für die Zahnfleischgesundheit analysiert wurden, wie Sondierungstiefen, Knochenschwund, Blutungen, Plaque-Werte, von Patienten berichtete Erfahrungen und Biomarker. Sie verglichen E-Zigaretten-Nutzer mit Nichtrauchern, ehemaligen Rauchern und Tabakrauchern. Die Studie schloss bis Februar 2024 verfügbare Ergebnisse ein.
Danach verschlechterten sich bei Dampfern im Vergleich zu Nichtrauchern und ehemaligen Rauchern einige Parameter der Zahnfleischgesundheit, wobei Tabakraucher durchweg die schlechtesten Werte erzielten.
Insbesondere wurde das Dampfen mit erhöhten Plaque-Werten und höheren Werten entzündungsfördernder Biomarker in Verbindung gebracht, wenngleich die Zuverlässigkeit dieser Ergebnisse aufgrund der Limitationen im Studiendesign gering bleibe.
Bei tieferen Zahnfleischschäden wie Sondierungstiefen oder Knochenschwund zeigten sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zu Nichtrauchern. Bei Dampfern bildete sich mehr Plaque als bei Nichtrauchern und Ex-Rauchern, was den Autoren zufolge auf ein potenzielles Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen hindeutet. Bei Tabakrauchern war der Plaquegehalt allerdings noch höher.
Nikotin kann Symptome verschleiern
Zahnfleischbluten und sichtbare Entzündungen traten bei Dampfern seltener auf als bei Nichtrauchern. Die Forschenden erklärten jedoch, dass dieser Befund die bekannte Wirkung von Nikotin bei der Unterdrückung von Zahnfleischbluten widerspiegelt, wodurch häufig eine zugrundeliegende Krankheit verdeckt wird. Bei Rauchern war die Zahnfleischblutung am stärksten zurückgegangen, wahrscheinlich aufgrund ähnlicher Nikotin-bedingter Effekte.
Biomarker offenbarten, dass E-Zigaretten-Nutzer im Vergleich zu Nichtrauchern erhöhte Werte entzündungsfördernder Moleküle aufwiesen, darunter Zytokine wie Interleukin-1β und Tumornekrosefaktor-α.
Dampfen verändert das orale Mikrobiom
Mikrobiomanalysen zufolge verändert das Dampfen die Bakterienumgebung im Mund. Einige Studien identifizierten Bakterien, die mit Parodontitis in Verbindung stehen, wie Porphyromonas gingivalis und Fusobacterium nucleatum, obwohl sich diese Muster von denen bei Tabakrauchern unterschieden.
Dennoch betonten die Wissenschaftler, dass viele der eingeschlossenen Studien ein hohes Bias-Risiko aufwiesen, gerade weil E-Zigaretten-Nutzer oft eine Tabakraucher-Vorgeschichte haben. Nur wenige Studien verwendeten biochemische Tests, um den Raucherstatus zu bestätigen, sie stützten sich stattdessen auf Selbstauskünfte, die das Rauchverhalten unterschätzen könnten. Dieser Mangel an Überprüfung verringere die Zuverlässigkeit der Schlussfolgerungen.
E-Zigaretten schädigen das Zahnfleisch weniger
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass Dampfen das Zahnfleisch schädigen kann. Im Vergleich zu Nichtrauchern treten mehr Plaque und Entzündungsmarker auf. Jedoch schnitten Dampfer im Allgemeinen besser ab als Tabakraucher, die die schlechtesten Ergebnisse aufwiesen.
Die Autoren warnten, dass Dampfen zwar weniger schädlich für das Zahnfleisch zu sein scheint als Rauchen, die Folgen jedoch noch unklar seien und gründlicher erforscht werden müssten, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Tattar, R., Jackson, J. & Holliday, R. The impact of e-cigarette use on periodontal health: a systematic review and meta-analysis. Evid Based Dent (2025). doi.org/10.1038/s41432-025-01119-6