Weiterer Preisanstieg bei medizinischen Materialien
Mit 1,25 Prozent beziehungsweise 1,27 Punkte übersteigt der Preisindex für das 3. Quartal den des 2. Quartals 2024. Das sei gleichzeitig der höchste Anstieg innerhalb eines Quartals seit Beginn der Auswertung, meldet der „Praxisdienst“, einer der größten deutschen Anbieter für medizinische Verbrauchsmaterialien.
Besonders stark ist der Anstieg bei Desinfektionsmitteln (+6,74 Punkte), „sonstigem OP-Bedarf“ (+3,60 Punkte) sowie Schutzkleidung (+2,99 Punkte). Günstiger hingegen entwickelten sich die Preise für Einmalinstrumente (-2,11 Punkte), Verbandstoffe (-1,50 Punkte) sowie Infusions- und Injektionsmaterial (-1,12 Punkte). Der Bereich Laborprodukte bleibt mit -0,19 Punkte nahezu unverändert.
Die Preisentwicklung der einzelnen Kategorien im 3. Quartal
Schutzkleidung: 97,97 Punkte (+2,99 Punkte)
Wund & Verbandmaterial: 100,88 Punkte (-1,50 Punkte)
Hygieneartikel/Papierprodukte: 101,94 Punkte (+1,77 Punkte)
Desinfektion: 108,55 Punkte (+6,74 Punkte)
OP-Bedarf/Einmalinstrumente: 101,73 Punkte (-2,11 Punkte)
OP-Bedarf/sonstige Abdeckungen: 105,73 Punkte (+3,60 Punkte)
Laborbedarf: 103,23 Punkte (-0,19 Punkte)
Infusion & Injektion: 103,61 Punkte (-1,12 Punkte)
Als Grund für den Preisanstieg sieht der Anbieter die zeitverzögerte Umlage gestiegener Einkaufs- Transport- und Betriebskosten auf die Verkaufspreise. Anders als in anderen Branchen, erfolgten Preisanpassungen durch den Fachhandel im Bereich medizinischer Verbrauchsmaterialien oftmals stark verzögert.
Da die bisherigen Preiserhöhungen durch den Fachhandel die gestiegenen Kosten längst nicht im vollen Umfang kompensieren, gehen die Experten dort trotz starker Wettbewerbssituation in der Branche auch für das 4. Quartal von weiterhin steigenden Preisen aus. Verstärken könnte diese Entwicklung zudem die traditionell im letzten Quartal aufgrund von Kapazitätsproblemen und einer erhöhten Nachfrage steigenden Transportkosten.