Wie umgehen mit abgelaufenen Corona-Tests?

Zur aktuellen Infektionszeit im Herbst sind Corona-Schnelltests wieder häufiger gefragt. Doch sind alte, abgelaufene Tests noch nutzbar? Haben sie ihr Verfallsdatum überschritten, sind sie grundsätzlich nicht mehr tauglich. Ihre Verlässlichkeit büßt ein, da sich sowohl die Reagenzien im Laufmittel als auch Antikörper in der Testkassette zersetzen und falsch-negative Ergebnisse verursachen können. Kurz gesagt: Die Antigen-Tests können schlecht werden.

Antigentests funktionieren mit dem Prinzip einer Antigen-Antikörper-Reaktion, welche mithilfe der Immunchromatografie sichtbar wird. Die Antigene aus der menschlichen Probe werden mit dem Laufmittel versehen und durchwandern die Testkassette. Dort reagieren sie mit den enthaltenen und farblich markierten Antikörpern.

Da sich die Antikörper im Laufe der Zeit zersetzen, gibt es das Verfallsdatum auf den Produkten, erklärt der Mikrobiologe Dr. Daniel Rhoads von der Cleveland Clinic in Ohio, USA. Weiterhin können auch die chemischen Reagenzien ihre Wirksamkeit verlieren. Das führt zu unzuverlässigen Testergebnissen. Der Wissenschaftler macht klar, dass negative Ergebnisse somit nicht aussagekräftig sind. Fällt der Test jedoch positiv aus, obwohl das Verfallsdatum überschritten ist, dann stimme das Ergebnis meistens.

Tatsächlich könnten manche Corona-Antigentests auch nach Ablauf des Verfallsdatums noch einige Monate nutzbar sein, so zeigt es etwa eine Studie auf dem Preprint-Server „MedRvix“: Die Genauigkeit des geprüften Tests war auch vier Monate nach dem Verfallsdatum unverändert im Vergleich zu den Positivkontrollen des Herstellers. Diese Ergebnisse sind allerdings nicht übertragbar auf alle Antigen-Tests, da nur eine einzige Marke geprüft wurde und der Peer-Review noch aussteht.

Einige Schnelltests sind nach Prüfung der Hersteller jedoch tatsächlich länger nutzbar. Welche Produkte und Chargen das betrifft, hat die US-Arzneimittelbehörde FDA aufgelistet – darunter auch Produkte, die in Deutschland verfügbar sind.