Zuckersteuer in Kalifornien senkt BMI bei Kindern

„Die Erhebung von Verbrauchsteuern auf zuckergesüßte Getränke führt zu einer Reduktion des Erwerbs und des Konsums. Aber es war ungeklärt, ob sie auch mit einem Gewichtsverlust von übergewichtigen Kindern assoziiert sind“, erklären die Forschenden um Daniel R. Sikavi vom Department of Medicine am Massachusetts General Hospital in Boston.

Die Kohortenstudie von 2009 bis 2020 erfasst sowohl die Zeitspanne von sechs Jahren vor der Einführung der Zuckersteuer in den Städten Albany, Berkeley, Oakland und San Francisco als auch den Zeitraum von vier bis sechs Jahren danach. Bei den 44.771 teilnehmenden Kindern mit einem Durchschnittsalter von 6,4 Jahren wurde der BMI vor und nach der Einführung der Steuer gemessen. Als Kontrollstädte dienten 40 demografisch ähnliche Städte in Kalifornien, die keine Zuckersteuer erheben, hier wurden 345.428 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 6,9 Jahren untersucht.

Im Ergebnis nahm der BMI bei den Kindern aus den vier Städten mit Zuckersteuer während des Untersuchungszeitraums um 1,64 Prozent­punkte signifikant weniger zu, als in den Kontrollstädten. Insgesamt gab es beim Anteil der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas zwischen den Städten mit und ohne Zuckersteuer auf Getränke keine Unterschiede. Aber bei weißen Kindern sank der Anteil mit Adipositas oder Übergewicht um 3,73 Prozent und bei jenen mit Adipositas um 2,78 Prozent.

Politische Entscheider sollten daher erwägen, eine Verbrauchssteuer auf zuckerhaltige Getränke einzuführen, um Übergewicht und Adipositas bei Kindern – vor allem bei unter Zwölfjährigen – vorzubeugen oder zu reduzieren, fordern die Autoren.