DDG empfiehlt: Hände desinfizieren statt zu viel Waschen mit Seife
Die Dermatologen empfehlen in einer Mitteilung zudem, dass in den Schulen Spender mit Hautpflegepräparaten aufgestellt werden sollten, um die Regeneration der Haut zu fördern. „Handhygiene an Schulen ist besonders in Pandemiezeiten wichtig. Aber die Hygienepläne müssen um Maßnahmen ergänzt werden, die helfen, die Haut von Schülern und Lehrern gesund zu erhalten“, sagt Professor Dr. med. Peter Elsner von der DDG. Die Tipps der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Handhygiene mit Detergenzien seien wichtig, ließen aber außer Acht, dass häufiges Händewaschen mit diesen Substanzen die Haut enorm strapaziert. Wenn die Barrierefunktion der Haut angegriffen wird, entstehen Hautschäden, sie wird trocken und rissig oder es kommt sogar zu Handekzemen, so die DDG weiter, die auf eine aktuelle Studie aus Dänemark verweist. Die Befragung von mehr als 31.000 Eltern von Schulkindern zwischen fünf und 13 Jahren ergab, dass durch das Corona-bedingte Händewaschen bei jedem zweiten Kind ein Handekzem auftrat.
Die Forderung: "Infektionsprophylaxe auch an Orten, wo keine Waschbecken vorhanden sind"
Ältere Studien zum Verhältnis von Hautverträglichkeit und unterschiedlichen Maßnahmen zur Handhygiene haben laut DDG hingegen gezeigt, dass alkoholbasierte Desinfektionsmittel die Haut weniger belasten als häufiges Händewaschen mit Detergenzien. Fazit der Dermatologen: Wenn die Hände nicht sichtbar verschmutzt sind, ist eine Händedesinfektion mit Alkohol dem Händewaschen mit Seife vorzuziehen. Das allein reiche jedoch nicht.
„Nach jedem Desinfizieren und nach jedem Händewaschen sollte die Haut mit einem Pflegepräparat eingecremt werden, um die Regeneration der Hautbarriere zu unterstützen“, sagt Professor Dr. med. Andrea Bauer, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der DDG.
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Für die Dermatologin, die als Oberärztin der Dermatologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden arbeitet, gehören Desinfektionsmittelspender in die Klassenzimmer und auf Gänge, um eine Infektionsprophylaxe auch an den Orten zu ermöglichen, wo keine Waschbecken vorhanden sind.
„Wir wissen um die zum Teil eingeschränkten Ressourcen, unter denen Schulen leiden. Nichtsdestotrotz sind die Präventionsmaßnahmen unumgänglich – es sollten aber die ‚richtigen‘ sein“, so Bauer. Bislang fand Hautpflege keinen Eingang in die Hygienepläne, das müsse sich ändern, fordert die DDG-Expertin. Ergänzend zu Desinfektionsmittelspendern sollten daher auch solche mit geeigneten Hautpflegepräparaten Eingang in die Klassenzimmer finden.